Volltext: Die Walküre [139]

öl 
mein Wunsch verlangte 
aus wild webendem Bangen; 
zum letztenmal 
letz’ es mich heut’ 
mit des Lebewohles 
letztem Kuß! 
Dem glücklichern Manne 
_ glänze sein Stern: 
dem unseligen Ew’gen 
muß es scheidend sich schließen. 
(Er faßt ihr Haupt in beide Hände.) 
Denn so — kehrt _ / 
der Gott sich dir ab, 
so küßt er die Gottheit von dir! 
(Er küßt sie lange auf die Augen. Sie sinkt mit geschlossenen 
Augen, sanft ermattend, in seinen Armen zurück. . Er geleitet 
sie zart auf einen niedrigen Mooshügel zu liegen, über den sich 
eine breitästige Tanne ausstreckt. Er betrachtet sie und schließt 
ihr den Helm: sein Auge .weilt dann auf der Gestalt der 
Schlafenden, die er nun mit dem großen Stahlschilde der Wal- 
küre ganz zudeckt. — Langsam kehrt er ’sich ab, mit einem 
schmerzlichen Blicke wendet er sich noch einmal um. — Dann 
schreitet er mit feierlichem Entschlusse in die Mitte der Bühne 
und kehrt die Spitze seines Speeres gegen einen mächtigen 
Felsstein.) 
Loge, hör’! 
lausche hieher! 1 
Wie zuerst ich dich fand, 
als feurige Glut, 
wie dann einst du mir schwandest, 
als schweifende Lohe; 
wie ich dich band, 
‚bann’ ich dich heut’! 
Herauf, wabernde Lohe, . 
umlodre mir feurig den Fels! 
Loge! Loge! Hieher! 
(Er stößt mit dem folgenden dreimal mit dem Speer auf den 
Stein). 
(Dem Stein entfährt ein Feuerstrahl, der zur allmählich immer 
helleren Flammenglut 'anschwillt. Lichte Flackerlohe bricht aus.
	        
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