Volltext: Die Walküre [139]

Erster Aufzug. 
Vorspiel. 
Erste Szene. 
Das Innere eines Wohnraumes. 
Um einen starken Eschenstamm, als. Mittelpunkt, gezimmerter 
Saal. Rechts im Hintergrunde der Herd; dahinter der Speicher; 
im Hintergrunde die große Eingangstüre; links in der Tiefe 
führen Stufen zu einem inneren Gemache; daselbst im Vorder- 
grunde ein Tisch mit einer breiten, an der Wand angezimmerten 
Bank dahinter und hölzernen Schemeln davor. 
(Die Bühne bleibt eine Zeitlang leer; außen Sturm, im Begriffe 
sich gänzlich zu legen. — Siegmund öffnet von außen die große 
Eingangstüre und tritt ein. Er hält den: Riegel noch in der 
Hand und. überblickt den Wohnraum; er scheint von über- 
mäßiger Anstrengung erschöpft; sein Gewand und sein Aus- 
sehen zeigen, daß er sich auf der Flucht‘ befindet. Da er nie- 
mand gewahrt, schließt er die Tür hinter. sich, schreitet mit 
der äußersten Anstrengung eines Todmüden auf den Herd zu 
und wirft sich. dort. auf eine Decke von Bärenfell nieder.) 
Siegmund. Wess’ Herd dies auch sei, 
hier muß ich rasten. | 
(Er sinkt zurück. und. bleibt einige Zeit regungslos ausgestreckt. 
Sieglinde tritt aus der Tür des inneren Gemaches; sie glaubte 
ihren. Mann. heimgekehrt; ihre ernste Miene zeigt sich dann 
verwundert, als sie einen Fremden am Herde ausgestreckt sieht.) 
Sieglinde (noch im Hintergrunde). 
Ein fremder Mann? nn 
Ihn muß ich fragen. 
(Sie tritt ruhig einige Schritte näher.) 
Wer kam ins Haus: 
und liegt dort am Herd? 
(Da Siegmund sich nicht regt, tritt sie noch etwas näher und 
) betrachtet ihn.) 
Die Walküre.
	        
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