recht hatten, da beim Baue der neuen Kirche zahlreiche
Gerippe ausgegraben wurden.) Das Totenbuch führt 7 Vikare
auf, welche in der Kirche des Hl. Lambert ruhen, nämlich:
1202 Jakobus, welcher der erste Pfarrvikar war und 1202 starb,
1325 Herkulau Gaßner f 1256, Chuno f 1298, Maximilian f 1325,
Melchior von Puechbach f 1348, Ulrich f 1371 und als
letzten Vikar und Verwalter der Weingärten daselbst Wolf¬
gang Maurer f 1387, nach bessern Ableben der damalige
Propst Greiff oder Griffo von Ottenberg die Kirche samt
Weingärten, da er selbe wegen zu weiter Entlegenheit gegen
die Uebermacht gewalttätiger Bedränger nicht zu schützen
vermochte, an Andere überließ." (Appel, Reichersberg,
Seite 81.) Der Gottesdienst wurde lange Zeit gelegentlich
von Münsteuer und Ort aus besorgt; desgleichen auch in
der damals erbauten Filialkirche St. Nikolaus zu Neundling.
Damit war aber die Bewohnerschaft nicht zufrieden.
1519 Um das Jahr 1519 wollte dieselbe vielmehr dem Stifte
das Recht streitig machen, mit den Opfern und Gefällen zu
schalten, Rechnung zu legen und Zechpröpste einzusetzen.
Ueber Betreiben einiger Bauern strafte der fürstliche Land¬
richter, Christoph von Fränking zu Schärding, die Kirchen¬
pröpste zu Münsteuer deshalb, weil sie die Kirchenrechnung
von St. Lamprecht und St. Nikola zu Neundling ohne ihn
aufgenommen und dem Propste von Reichersberg vorgelegt
hatten. Nachdem jedoch der Prälat Matthäus Purkner
fein Recht auf die beiden Filialen nachgewiesen hatte, wurde
diese Befugnis mittels eines Gerichtsbriefes von der Re¬
gierung zu Burghausen unter dem 17. März 1522 dem
Stifte zugesprochen.
Zu jener Zeit war das Kirchlein bereits derart bau¬
fällig geworden, daß schon dieser Prälat an einen Neubau
dachte. (K. Meindl, Ort a. A., Seite 279.)
Doch verhinderten diesen Plan die kommenden Ereignisse.