Volltext: Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Zweiter Band (Zweiter Band / 1914)

Die Konstituierung des Fürstentums Albanien. 
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Weise gestört, das) es fast unmöglich war, sie Grenze nicht verantwortlich gemacht werden; sie 
fortzusetzen. 3n den ethnographisch strittigen habe ihren Behörden die Weisung gegeben, die 
Gebieten stand griechisches Militär, waren Arbeiten der Kommission so weit als möglich 
Hunderte von griechischen Agitatoren tätig. Die )u unterstützen. 
Kommission sollte nach der Sprache die Es gelang trotzdem, im Dezember, auch die 
Nationalität der einzelnen Dörfer und Fa- Südgren)e festzustellen; Österreich-Ungarn und 
milien feststellen. Sie fand aber alle Häuser, Italien sehten sich mit aller Energie dagegen 
in denen nicht Griechisch gesprochen wurde, ein, das) an Albanien auch im Süden die 
verschlossen; die männliche albanesische Bevölke- gleichen Verstümmelungen vorgenommen wurden, 
rung war entfernt worden, kur), die Griechen wie im Norden und Nordosten durch die Mächte, 
hatten alles getan, um den albanesischen Cha- Die inneren Verhältnisse Albaniens haben 
rakter bis weit in Albanien hinein vollständig sich inzwischen etwas geklärt. Ein von Oster- 
)u verwischen. Das) es dabei auch ohne Ge- reich-Ungarn ausgearbeitetes Statut hat nicht 
walttat und härteste Bedrückung nicht abging, die Anerkennung der Großmächte gefunden; 
Einzug der Gerben in Belgrad: Eine Abteilung vom dritten Nusgebot. 
ist nahezu selbstverständlich. Wie die Serben in 
Neuserbien, so hatten die Griechen in Süd 
albanien, vor allem in der Gegend von Arghro- 
kastro gehaust. Auf diese Weise konnte die 
Kommission zunächst )u einem gedeihlichen 
Nesultat nicht gelangen. In London war nun 
festgesetzt worden, das) die Abgrenzung von 
Südalbanien bis )um 30. November erfolgt 
sein müsse und das) die Griechen dann bis 
)um 31. Dezember die )u Albanien geschlagenen 
Gebiete geräumt haben müßten. Unter Bezug 
nahme auf diesen Beschluß der Mächte wurden 
Österreich-Ungarn und Italien in Athen vor 
stellig und erinnerten an diese Abmachung. 
Die griechische Negierung erklärte, sie könne 
für die Vorgänge an der epirotisch-albanesischen 
man war nur darüber einig geworden, daß 
Albanien ein Fürstentum mit monarchistischer 
Verfassung werden soll, und )war sollte ein 
Fürst gewählt werden, der keiner der beiden 
Hauptkonfessionen in Albanien, der moham 
medanischen und der katholischen, angehörte. 
Als Kandidat für den albanesischen Thron 
galt von Anfang an prin) Wilhelm )u Wied, 
der als Sproß eines evangelischen Fürsten 
geschlechtes den von den Mächten gestellten Be 
dingungen entsprach, prin) Wilhelm )u Wied 
ist am 26. Mär) 1876 als Sohn des Fürsten 
Wilhelm und der Fürstin Marie geborenen 
prin)essin der Niederlande, )u Neuwied am 
Nhein geboren, Protestant und seit 1906 mit 
der prin)essin Sophie von Schönburg-Walden- 
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