Volltext: Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Zweiter Band (Zweiter Band / 1914)

Debatte über die Balkansragen im deutschen Reichstage. 
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binden. Staatssekretär v. Kiderlen-Waechter sagt 
nur dasselbe in diplomatischer Weise. 
„Daily Chronicle" schrieb: Man hat der 
Reichstagsrede des Reichskanzlers als Erklärung 
einer der 6 Regierungen entgegengesehen, in 
deren Händen das Schicksal Europas liegt, und 
zwar der Regierung, die die stärksten Trümpfe 
auszuspielen hat. Der Ton der Rede war ganz 
so, wie man wünschen konnte. Obwohl hinter 
ihrer Zurückhaltung ein pessimistisches Element 
unverkennbar ist, so ist es doch nicht größer, 
des Staatssekretärs v. Kiderlen-Waechter war 
also in London ein ganz anderes und viel 
freundlicheres, als in Paris und Petersburg. 
Ruch darin zeigte es sich, daß England keines 
wegs viel Reigung hatte, mit Rußland und 
dem von Petersburg aus geführten Frankreich 
durch Dick und Dünn zu gehen. In den Blätter 
stimmen ist übrigens wiederholt eine Rede er 
wähnt, die der deutsche Botschafter in London, 
Fürst Lichnowsky, gehalten hatte. Fürst Lich- 
nowsky äußerte auf dem Zahresbankett der 
Verlassene türkische Artilleriestellung bei Monastir. 
als man in der zweifellos sehr sorgenvollen 
Lage erwarten sollte. Der Reichskanzler hat 
auf die Möglichkeit eines Krieges zwischen 
Österreich-Ungarn und Rußland hingedeutet, 
aber es wäre absurd, in der Erklärung einen 
vermehrten Grund für die Wahrscheinlichkeit 
einer Katastrophe zu finden. Die Versicherung 
des Reichskanzlers, daß Deutschland dem Ver 
bündeten gegen einen russischen Angriff bei 
stehen würde, ist für niemanden etwas Reues. 
Das Echo der Kanzlerrede und der Rede 
B altankrieg. II. 
„Royal Society of London" am 30. Rovember, 
er benütze mit Freuden die Gelegenheit, darauf 
hinzuweisen, daß England und Deutschland 
Seite an Seite an der Aufrechterhaltung des 
europäischen Friedens arbeiten und daß die poli 
tischen Beziehungen der beiden Mächte niemals 
vertrauensvoller und aufrichtiger gewesen seien, 
als gegenwärtig. Die Rede ist natürlich gerade 
in dieser kritischen Zeit viel bemerkt worden 
und hat viele Kommentare hervorgerufen.
	        
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