Volltext: Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Zweiter Band (Zweiter Band / 1914)

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Die Kämpfe aus dem serbisch-bulgarischen Kriegsschauplatz. 
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der 7. Rilodivision zu erkunden. Eine Brigade 
der rechten Flanke der Tundschadivision wird 
auf Balvan Trogerci marschieren. 
I. Die rechte Flanke der serbischen Timok- 
division ist zersprengt und zieht sich bis Kara- 
hodschali zurück, wo sie gegenwärtig Positionen 
westlich von diesem Dorfe einnimmt. Im Zentrum 
und in der linken Flanke der Serben wird ein 
erbitterter Kampf geführt. Es ist alles vorbereitet 
zur Vernichtung der Division und von Minute 
zu Minute ist der volle Erfolg unserer Aktion 
zu erwarten. Bei dem Kampfe auf dem rechten 
Flügel der Serben nahmen die Unseren 6 Feld 
geschütze. Die Brücke 
nach Krivolak ist zerstört. 
3 Kompagnien auf dem 
rechten Ufer des Wardar 
reinigten die Umgebung 
von Teilen der zer 
sprengten serbischen Gev- 
gheligarnison. Die Sta 
tion Krivolak ist in 
unseren Händen. Die 
Serben zündeten die 
Dörfer Dlona - Tisan, 
Trebenik und Brschewo 
an. Auch dieser Kampf 
vor der' Front der 4. Ar 
mee ist erbittert. 
Kommandant der 
4. Armee 
Generalmajor Kovat- 
schew. 
Telegramm des Kom 
mandanten der 4. Armee 
Radovischte an den Stab 
der Operationsarmee 
Sofia, gegeben am 4. 
Juli 4 Uhr 20 Minuten 
nachmittags. 
Aach Itägigem 
Abmarsch der Bulgaren aus Serres. 
UN 
unterbrochenem Kampfe wurde heute um 4 Uhr 
nachmittags bei Krivolak die Timokdivision zer 
schlagen. Der Trophäen und Gefangene sind 
viele. Ar. 5738. 
Kommandant der 4. Armee: 
Generalmajor Kovatschew. 
Für den Chef der operativen Sektion kol 
lationiert und vidiert: Major Topaltschikow m. p. 
Es ist auch in anderen Kriegen häufig genug 
vorgekommen, daß nach einer Schlacht sich 
beide Teile den Sieg zusprachen. Hier handelte 
es sich um keine eigentliche Schlacht, sondern 
um eine Reihe von kleineren Gefechten, die 
sich bereits durch mehrere Tage hingezogen 
hatten und in die gelegentlich auch größere 
Truppenmassen auf beiden Seiten hineingezogen 
werden. Es besteht kein 
Anlaß, an der Richtig 
keit der bulgarischen 
Dokumente zu zweifeln. 
Man kann aber auch 
nicht sagen, daß die 
serbischen Siegesberichte 
erfunden waren. Die 
Wahrscheinlichkeit ist, daß 
das Kriegsglück eben 
schwankte und bald dem 
einen, bald dem an 
deren Gegner den Er 
folg zukommen ließ. 
Große Siege sind auf 
dem serbisch-bulgarischen 
Kriegsschauplatz nicht er 
fochten worden; dafür 
spricht schon die Tat 
sache, daß die Serben 
während der ganzen 
Kriegsdauer die Bul 
garen nur etwa einen 
kleinen Tagmarsch zurück 
zudrängen vermochten. 
Es ist kaum zweifel 
haft, daß der Krieg eine 
andere Wendung ge 
nommen hätte, wenn 
Bulgarien nicht von 
seinen Diplomaten ins 
Verderben gestürzt worden wäre. Die rumä 
nische Aktion, an deren Ernst sich bereits bei 
Ausbruch der Feindseligkeiten nicht mehr zwei 
feln ließ, mußte die bulgarische Armeen 
lähmen; sie hat eigentlich den Krieg gegen die 
Bulgaren entschieden.
	        
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