Volltext: Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Zweiter Band (Zweiter Band / 1914)

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Das Aachgeben Montenegros. 
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schlöffe fassen sollte. Sie war dieser Aufgabe 
enthoben und konnte sich nach kurzer Sitzung 
auf den 8. Mai vertagen. Um 6 Ufa abends 
wurde vom Londoner Auswärtigen Amt fol 
gende Mitteilung veröffentlicht: 
Der Entschluß des Königs von Montenegro, 
sich bezüglich des Schicksals Skutari den Mäch 
ten anzuvertrauen, ruft große Befriedigung her 
vor. Die Negierungen der Mächte werden nun 
mehr die hinsichtlich Skutaris zu gewärtigenden 
Verfügungen prüfen. 
Über die Sitzung der Botschafterkonferenz 
wurde gemeldet: 
Die Botschafterreunion nahm offiziell Kennt 
nis von dem Entschlüsse Montenegros, über den 
nächsten Sitzung der Botschafterkonferenz unter 
breitet werden. 
Sir Edward Grey brachte auch den Ent 
wurf der Friedensbedingungen, welcher den Ne 
gierungen zur Genehmigung unterbreitet werden 
wird, zur Verlesung. 
Nach der Sitzung erklärte ein Diplomat, es 
sei selbstverständlich, daß die Botschafterreunion 
in keiner Meise die Gerüchte bezüglich einer 
militärischen Intervention Österreich-Ungarns und 
Italiens in Albanien zur Sprache gebracht habe. 
Vor der Sitzung hatte der österreichische 
Botschafter, Graf Mensdorff, eine Unterredung 
mit Sir Edward Grey, in welcher er folgende 
Erklärung abgab: 
HD 
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Geburtshaus des Königs Aikolaus in AjeguZ. 
die Botschafter einmütig ihrer Befriedigung 
Ausdruck gaben. Die Mächte werden nunmehr 
den Zeitpunkt und die Modalitäten der Über 
gabe Skutaris in ihre Hände gemeinsam be 
raten. Man hat heute in der Neunion den 
Vorschlag gemacht, daß Skutari den Marine 
offizieren übergeben werden soll, welche die 
Mächte vertreten, deren Kriegsschiffe an der 
Küste kreuzen. 
Im Laufe der Beratung erinnerte Staats 
sekretär Grey daran, daß die Botschafter in 
ihrer Sitzung im Dezember bereits das Statut 
für Albanien festgestellt hatten, und bemerkte, 
daß Österreich-Ungarn und Italien damals be 
traut worden waren, die Verfassung eines Ent 
wurfes vorzubereiten; dieser werde von den Bot 
schaftern Österreich-Ungarns und Italiens in der 
Österreich-Ungarn hat infolge der fortgesetzten 
Weigerung Montenegros seit Dienstag freie 
Hand gewonnen. Falls die maßgebenden Kreise 
in Wien eine Aktion in Albanien beschlossen 
haben sollten, würden die Vorgänge auf der 
heutigen Konferenz diesen Beschluß nicht beein 
flussen. Aber in keinem Falle würde Österreich- 
Ungarn sich mit bloßen Versicherungen seitens 
Montenegros begnügen; es verlange eine bedin 
gungslose und garantierte Versicherung unter 
gleichzeitiger Übergabe Skutaris an Detachements 
der Mächte und Näumung allen albanesischen 
Gebietes von Montenegrinern. 
Was die von Montenegro geforderten 
Kompensationen betrifft, könnte von territorialen 
Zugeständnissen überhaupt keine Nede sein. 
Was die finanziellen Kompensationen betrifft
	        
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