Volltext: Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Zweiter Band (Zweiter Band / 1914)

Die internationale Situation. 
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cum 
worfen worden. Ich möchte nicht gerne pro 
domo reden. 
Ich kann mir aber doch nicht versagen, 
darauf hinzuweisen, daß ich in meinem letzten 
Expose zu Anfang der letzten Delegations 
session als erster von offizieller Stelle auf den 
bedrohlichen Ernst der damaligen Situation 
hingewiesen hatte, ein Hinweis, der damals 
bekanntlich auf die ganze öffentliche Meinung 
einen unerwartet starken Eindruck gemacht hat. 
Mas die Tätigkeit unserer Diplomaten und 
Konsularvertreter auf dem Balkan anbelangt, so 
muß ich hervorheben, das) dieselben mit auf 
opfernder Hingabe in einer ungewöhnlich 
schweren Zeit den an sie gestellten Anforde 
rungen }u meiner vollsten Zufriedenheit ent 
sprochen haben. 
halt zu untersuchen und zu diesem Ende das 
Verlangen gestellt, das) uns die Möglichkeit 
geboten wird, mit dem Konsul prochaska in 
direkte Verbindung zu treten. 
Die diesbezüglichen Verhandlungen find 
noch nicht beendet, nachdem die serbische Re 
gierung erklärte, bei den Militärbehörden be 
züglich der Entsendung eines k. und k. Ku 
riers nach prizrend auf Schwierigkeiten ge 
stoßen zu sein. 
Analoge Schritte sind hinsichtlich unseres Kon 
sulats in Mitrowitza unternommen worden, dessen 
Titulär — da ihm von den serbischen Militär 
behörden die Bewegungsfreiheit genommen 
wurde — sich veranlaßt sah, zur mündlichen 
Berichterstattung hierher zu kommen. 
Mir dürfen erwarten, daß unseren Münschen, 
St. James-Palast. 
Hinsichtlich der von einigen Herren er 
wähnten Haltung unserer Presse in den letzten 
Tagen kann ich nur sagen, daß man sich nicht 
wundern darf, wenn unsere Zeitungen gegen 
über den gehässigen und ungerechten Angriffen 
eines Teiles der ausländischen Presse die ge 
wohnte Mäßigung nicht immer bewahren 
konnten. 
Ich möchte nun, auf eine Anfrage des De 
legierten Grafen Latour und eine mir zur 
Kenntnis gebrachte Interpellation des Dele 
gierten Dr. v. Langenhan zurückkommend, er 
wähnen, daß die serbische Regierung vor einiger 
Zeit in offyieller Meise über das Verhalten 
des Konsuls prochaska während der Einnahme 
von pryrend Beschwerde geführt hat und er 
suchte, den genannten Funktionär zu ersetzen. 
Mir haben uns hierauf bereit erklärt, den 
dieser Beschwerde zugrunde liegenden Sachver- 
welche vom völkerrechtlichen Standpunkt voll 
kommen begründet sind, serbischerseits baldigst 
Rechnung getragen werden wird, und lassen es 
uns weiter angelegen sein, mit allem Rachdruck 
auf Miederherstellung einer normalen Ver 
bindung mit unseren Konsularvertretungen hin 
zuwirken. 
Die serbische Auffassung. 
Mir sind in unserem Berichte schon weiter 
vorgeschritten, wir wissen bereits, daß die Affäre 
prochaska ihre friedliche Erledigung fand, aber 
bei der Darstellung der politischen Krise mußte 
auf die Rede des Grafen Berchtold zurück 
gegriffen werden. Meniger zurückhaltend als 
der österreichisch-ungarische Minister des Äußern 
waren die serbischen Diplomaten. 
Der von Risch nach Sofia zurückgekehrte
	        
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