Volltext: Neue Wiener Localfresken

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melpfortgasse aushalf. Mit der Verwandlung in das jetzige 
Casino ist die romantische Zeit der Mehlgrube vorüber. 
Aber — sollte diese nicht unter irgend einer Modifikation 
wieder eintreten können? Jedenfalls sollte man bedenken, 
daß es doch arg sey, wenn distinguirtere Wiener, um zu 
tanzen, erst in eine Vorstadt fahren müssen. Wien hat 
keinen Tanzsaal in der innern Stadt! Unglaublich! 
S u ch e n w i r t. 
Da kündigt Einer an, da lesen Sie, „Suchenwirts 
Werke." Wer mag der Suchenwirt seyn? 
„Nu, der wienerische Meistersänger aus dem 14. 
Jahrhundert, den unser unvergeßlicher Primiffer heraus 
gegeben hat." 
Der Primisser, der liebe Mann, der uns einmahl 
die Arnbraser-Sanunlung gezeigt hat? Ja, wenn der den 
Suchenwirt heraus gegeben hat, so muß schon Etwas 
daran seyn. Und ein Wiener, sagen Sie, war er? 
„Freylich! Er lebte und dichtete fast immer in Wien, 
von Albrecht II. an, bis über Albrecht III. hinaus. Er 
war Bürger von Wien, und Hausbesitzer auf dem Hofe." 
Was? Hausherr? Ah, allen Respect! Wo hat er 
denn sein Haus gehabt aus dem Hofe? 
„Da, wo jetzt die Kriegskanzley steht. Sein HauS 
mit ein paar andern wurde nachmahls abgebrochen; ein 
Carmeliterkloster wurde hingebaut; das erhielten unter 
Ferdinand I. die Jesuiten, und von diesen rührt das jetzige 
Hofkriegsgebäude her."
	        
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