Volltext: Neue Wiener Localfresken

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Jahre 1785 — 90, Band 2, Halste 2, XIII, Nr. 4183 
— 4214 ; 1791 — 95, Band 2, Hälfte 2, XIII, Nr. 
4297—4309; 1796 — 1800, Band 2, Hälfte 2, XIII, 
Nr. 2554 — 2557. 
Graf Kinsky. 
Sehr hat es uns erquickt, als der wackre Pannasch 
kürzlich in seinen Lebensskizzen uns wieder die Catonische 
Gestalt Kinskys, des ewig verdienten Direktors der Wie- 
ner-Neustädter-Akademie vorführte, der 1805 den 9. Juni 
in nichts weniger als hohem Alter unversehends zu Wien 
gestorben. Zu 2 Dingen wurden wir durch Pannaschs Er¬ 
zählung angeregt; Erstens, den Wunsch auszudrücken, daß 
man Kinskys längst vergriffene Schriften in einer Auswahl 
und mit einem Apparat neu herausgeben möchte, vor der 
Hand wenigstens seinen „Weltrekruten", diesen gediegenen 
Inbegriff weiser Lebensregeln rc.; und Zweytens wurden 
wir veranlaßt, eine kleine aber sehr charakteristische Bege¬ 
benheit zu erzählen, die wir aus dem Munde eines ehe¬ 
mahligen Zöglings jener Akademie selbst haben, des Herrn 
F. v. F., eines gelehrten Beamten. 
Es bestand durch den Grafen Kinsky die Einrich¬ 
tung, daß die Kadetten, nachdem der Gottesdienst vorüber 
war, das kleine Gebethbuch vorn in die Uniform gesteckt, 
daß kö zur Hälfte hervorstand, zu verschiedenen Handwer¬ 
kern der Stadt geführt wurden, um sich da die Werkzeuge, 
und die verschiedenen Handgriffe und Vortheile der Arbeit 
zeigen zu lassen, was dann diesen Prosessionisten vergütet
	        
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