Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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heilen. Ihr Balsam ging bis nach Venedig; ihre Trän- 
kel noch weiter; die Damen rissen sich darum. 
Der Schwede Korrschama war ein Kunstschlosser. 
Dem wollte man nachsagen, daß er mit einem gewissen 
Drischakovski viele geheime Visiten abgestattet, und die 
verschiedenen Bescheidessen in einem eigenen Versteck des 
langen Gangs geborgen halte. Dann war noch der Gürt¬ 
ler Bauschale. 
Dieß sind jene Gesellen und Gesellinnen, an die 
wir uns noch, als aus dem schmierigen Maul des jungen 
Hausmeisters vernommen, erinnern können. Dunkel schwe¬ 
ben uns wohl noch einige Andere vor; allein die, einem 
wahren Historiker unerläßliche Gewissenhaftigkeit gestattet 
uns nicht, so leichtsinnig zu seyn, sie zu nennen. Sonst 
waren in dieser Feigen-Bruderschast viele Ausländer, be¬ 
sonders Niederländer, Spanier und Italiener, wie sie und 
ihre Angehörigen unter den verschiedenen Regierungen so 
mit ins Land gekommen waren. 
Als man die Bande angefangen, hielt man sich bey 
dem Prozeß nicht gar lange auf. Warum? Zu unter¬ 
suchen war nicht viel; es ließ sich nichts laugnen; Aus¬ 
schreibungen sand inan viele, denn es wurde genau Buch 
und Rechnung geführt, und vollends hatte ein Baud- 
fabrieant aus Lyon, Pardiscours geheißen, der Archivar 
der Bruderschaft, alle Secreta pi'metlich und gründlich aus¬ 
geplaudert. In Folge des bald geschöpften Urtheils wur¬ 
den die Mitglieder dieser Bruderschaft entweder gestäupt 
oder auf viele Jahre eingemauert, oder gewippt, oder aus¬ 
geknüpft, oder nur auf die Schandbühne gestellt, je nach-