Volltext: Im Weltkrieg und in der Nachkriegszeit (II. Band / 1929)

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V. Kapitel. 
Deutlicher lassen sich die Mißerfolge der Wirtschafts¬ 
politik des Bürgerblocks und die Erfolge der sozial¬ 
demokratischen Krisenbekämpfung durch die Aufbauarbeit der Q e- 
meinde Wien wohl kaum gegenüberstellen. Die Entwicklung, 
die die österreichische Wirtschaft in den vier Jahren der Sanie¬ 
rungsperiode genommen hat, mögen noch einige Zahlen beleuchten: 
Fertigwa'ren-Ausfuhr 
1923 . 
in 1000 S 
1,318.598 
1924 . 
1,547.723 
1925 . 
1,454.180 
1926 . 
1,266.834 
Juli 
Lebenshaltungskosten 
(berechnet von der Parität. Kommission) 
Index Juli 1914 = 1 
1922 . , 
........ 2.637 
1923 . . 
10.903 
1924 . . 
. 12.391 
1925 . . 
13.832 
1926 . . 
14.764 
Erzeugung in Tonnen von 
Durchschnitt 
des Jahres 
Roheisen 
1923 499.442 
1924 369.643 
1925 463.578 
1926 473.666 
Arbeitsmarkt: 
Vorgemerkte Arbeitslose 
Stahl-und Eisenwaren 
364.930 
293.525 
352.066 
355.593 
ganz Österreich Wien 
1922 75.540 50.786 
1923 144.974 87.553 
1924 126.572 68.005 
1925 173.345 86.730 
1926 204.388 100.332 
Unterstützte Arbeitslose 
ganz Österreich 
46.917 
110.532 
95.442 
150.331 
178.937 
Wien 
30.591 
62.861 
46.711 
74.536 
87.731 
Sinkende Produktion und sinkende Fertigwaren-Ausfuhr, trotz 
Stabilisierung steigende Lebenshaltungskosten, erschreckend an¬ 
wachsende Arbeitslosigkeit — das ist die wirtschaftliche Entwick¬ 
lung, die durch die Sanierung ausgelöst wurde, das ist das wirt¬ 
schaftliche K a m p f f e 1 d, auf dem die Gewerkschaften ihre Kämpfe 
zu führen hatten. 
2. Gewerkschaftliche Anpassung und Konsolidierung. 
Für die österreichischen freien Gewerkschaften waren die schweren 
Jahre der Sanierungskrise eine Zeit der Umstellung. Um¬ 
sturz und Inflation hatten ihnen ungeahnten Mitgliederzuwachs ge¬ 
bracht—die erschwerte wirtschaftliche Situation nach der Währungs-
	        
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