Volltext: Gaspoltshofen einst und jetzt

kulturhistorischen Wert besitzen. Seethaler, Psleger von Star- 
Hemberg, zählt in seiner Chronik von Gaspoltshosen folgende 
Funde auf: 
1. In Gaspoltshofen soll c. 1819 eine Kupferbronzemünze 
des Kaisers Octavianus Augustus gefunden worden sein, 
welche, der Zeit 8 bis 6 v. Chr. entstammend, sich ans 
Begebnisse in Armenien bezog. Die Beschreibung der- 
selben sei ebenfalls noch mitgeteilt. Augustus Bronzemünze. 
An der Vorderseite das bekränzte Haupt des Kaisers. An 
der Rückseite hält eine Frauenfigur mit armenischer Mitra 
(Krone) kniend die Hände flehend zum Kaiser empor. Der 
Sinn ist folgender: Armenien erhielt damals nach Königs- 
mord einen nach Aegypten geflüchteten und später gefangen 
nach Rom abgeführten Königsbruder durch Roms Einfluß- 
nähme als neuen Herrscher. 
2.Aehnliche Münzen vom Kaiser Nero 54 bis 68 n. Chr. 
3. Münzen vom Kaiser Septimius Severus 193 bis 211 n. Chr. 
4. Münzen von Faustina Aniana, Tochter des Kaisers 
Antoninus Pius (a 135), später Gemahlin des Kaisers 
Marcus Aurelius (161). Letztere Funde wurden gemacht um 
Geboltskircheu, Niedertalheim und Aichkirchen. 
In Lambach wurden nicht wenige römische Inschriften- 
steine, Bronzegegenstände und Münzen gefunden. 
Zu Bachmanning sollen nach Seethalers Chronik um 1810 
in einem Nenschurf von Mergelerde beim Jfackbaner an der 
allgemeinen Waschstätte eine römische Lampe (Lychnus) und 
Bruchstücke von solchen aus gewöhnlichem Töpferton gefunden 
worden fein. Auch will Pfleger Seethaler in den Ackerfluren 
der Ortschaft Weinberg (Pf. Gaspoltshofen) Scherben von 
Geschirr aus terra sigillata erwähnt wissen. 
Mit letzterer Wahrnehmung könnte auch zusammenhängen 
das Vorkommen von Ziegeltrümmern an der sogenannten 
Ziegelroit, Ortschaft Buchleiten, welche an der Hausruck-Ueber- 
querungslinie der Römerstraße lag. 
Was nun die Gaspoltshosner Münzen anbelangt, kann 
berichtet werden, daß man heute nichts mehr weiß über deren 
Verbleib. 
Die Römer, welche in den eroberten Gebieten jedes 
fruchtbare Terrain benützten zur Neuanlage von Ortschaften und 
Verteilung von Land an die altgedienten Soldaten (Veterani) 
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