Volltext: Gaspoltshofen einst und jetzt

die Aufstellung eines Kriegerdenkmales. Es befindet sich am 
Aufgange zum Schulgarten und Friedhofeingang, zeigt auch 
sehr gefällige Form. Auf dem Denkmal find die Namen der 
65 Gefallenen und 12Vermißten verzeichnet. Die kirchliche 
Weihe erfolgte unter größerer Feierlichkeit am 17. Juli 1921. 
Am 30. November 1924 wurde die Autobuslinie Gaspolts- 
Hosen—Grieskirchen feierlich eröffnet. 
Am 9. April 1926 wurde die noch aus Holz gebaute Ost- 
feite des Schufterhauses in Kirchdorf bei Gafpoltshofen nieder- 
gerissen. Beim Wegräumen des Schuttes stießen die Arbeiter 
auf ein altes Leinwandsäckchen. Darinnen und daneben lagen 
Silbermünzen. Auf der Suche nach weiteren Geldstücken wurden 
noch zwei Beutel aus Schweinsblasen mit Geld aufgefunden. 
Dem neuen Besitzer des Hauses, Anton Steiner, vulgo Star- 
müller Toni, fielen fo unvermutet 204 Münzen zu. Auf dem 
Schuttfelde wühlte groß und klein nach Geldstücken. Es dürften 
annähernd noch weitere 100 Stück gefunden worden fein. Sämt- 
liche Münzen sind aus Silber, sehr gut erhalten, einzelne wie 
neu, und sie stammen aus den Jahren 1629 bis 1735. 3 Münzen 
(Wertziffer 3) mit dem Kopf Ferdi. II. Archid. Aus. Dux Burg. 
Styriae und mit dem Wappen dieser drei Länder haben die 
Jahrzahl 1629, 1633, 1644. Zwei Münzen zeigen den Kopf 
Ferdin. Karol. mit der Kaiserkrone, die Rückseite trägt die 
Inschrift: „Com. Tyrolis Dux Burgund" mit diesen zwei 
Wappen. Wertziffer 3, Zeit 1660 bis 1661. Der größte Teil 
der Münzen stammt aus der Zeit Kaiser Leopolds, 1658 bis 
1705, mit der Wertziffer 3, VI (einzeln deutsche 6) und XV. 
Alle ziert das Bild Leopolds, der auffallende Habsburger Typ. 
Auf der Rückseite sieht man den Doppeladler. Andere 
haben den Wortlaut: „Patrona Hungariae" und zeigen die 
heilige Maria mit dem Jesukinde, in den Wolken thronend. 
Diese Geldstücke sind durchwegs schwerer als die mit dem 
Doppeladler (!). Unter den Leopold-Münzen befanden sich drei 
mit dem großen österreichischen Wappen und der Inschrift: 
„Leopoldus Archid. Ausi D. B. Styriae"; fünf Münzen mit drei- 
fachem Wappen und der Inschrift: „Archid. Aus. Burg. Styriae"; 
andere lauten „Leopoldus Imper.". Die Münzen aus der Zeit 
Josef I. und Karl VI. (rund 50 Stück) sind ähnlich geprägt. Die 
jüngste Münze stammt aus 1735. Die interessantesten Funde 
bilden 10 Münzen: „Christianus Dux; D. C. Christ. V. L. B." — 
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