Volltext: Gaspoltshofen einst und jetzt

Mahrs Gedichte sind Klänge aus unserer Heimat, sind 
Schilderungen unserer Gegend. Das „Bacherl, so hell und blau" 
ist ja nichts anderes als der Jnnbach, der im Gemeindegebiet 
von Wolssegg seinen Anfang nimmt. 
3. Der Mundartdichter Joses Krempl. 
Im Schneiderhäusl zu Obertattuach, Pfarre Taufkirchen 
an der Trattnach, wurde Josef Krempl am 11. Februar 1862 
geboren. In Hofkirchen heiratete seine Mutter Josefa den 
Schlosser Michl Linseder und übersiedelte mit ihrem Manne nach 
Jeding Nr. 1, Gemeinde Gaspoltshosen. Dadurch wurde auch 
Josef Krempl ein Gaspoltshosener. Die alten Kataloge weisen 
nach, daß Josef Krempl vom 1. Mai 1869 bis 1874/75 die 
Volksschule in Gaspoltshosen besucht hat. Der vorzüglich 
Lernende wurde seinen Kameraden vom Lehrer stets als Muster 
hingestellt. Im Jahre 1874/75 hielt sich der Knabe bei seinein 
Firmpaten Augustin und Theresia Hörmanseder, Arzt in Kirch- 
dors, aus. Nach kurzem Aufenthalte in Hofkirchen bei seinen 
wieder dort wohnenden Eltern übersiedelte die Familie 1876 
nach Steyr. Beim Malermeister Redl trat Josef Krempl in 
die Lehre und verblieb mit Unterbrechung einer mehrjährigen 
Wanderzeit fast zehn Jahre bei ihm. 1894 trat er als Vor- 
arbeiter in die Waffenfabrik Steyr (Lackiererwerkstätte) ein und 
rückte in kurzer Zeit zum Meister vor. Nun schien sich sein 
künftiger Lebenswandel in geordneten Bahnen hinziehen zu 
wollen. Hatte sich schon früher in ihm die dichterische Ader 
geregt, so wurde er jetzt durch seine mundartlichen Gedichte 
,,D' Zuckasteur", „'s Milimadl" u. a. von den Steyrern mit 
heller Begeisterung aufgenommen, fein Volksstück „Der Gott- 
lose" wurde in den Theatern in Steyr und Linz unter großem 
Beifall aufgeführt. 
Doch das Verhängnis begann sich bald zu entwickeln. Um 
die Jahrhundertwende wurde Krempl mit vielen anderen aus 
der Waffenfabrik entlassen, und nun begann für den Dichter das 
bittere Leben, die Not, die ihn schließlich zu Tode quälten. 
Krempl übersiedelte nach Linz, wurde beim Wochenblatt 
„Deutscher Michel" Redakteur, schrieb zahllose Geschichten und 
Schnurren und ließ 1903 im Selbstverlag seinen ersten Band 
Gedichte „Meine Landsleut" erscheinen. Wegen einer Geld- 
198
	        
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