Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

XI. Äm Dienste der Allgemeinheit. 
A.Heilkunde und Aerztereihe. 
estrebungen zur Heilung von Krankheiten haben zu 
allen Zeiten unter dem Volke bestanden. Die eigent¬ 
liche Heilkunde als Beruf wurde jedoch immer von 
einem bestimmten Stande gepflegt und weiter- 
gebildet. Zur Ausübung der niederen Chirurgie 
Mittelalter Männer berechtigt, die man Bader 
nannte. Sie besaßen meist eine Badestube, wohnten daher in 
der Regel neben einem fließenden Wasser. Man badete ge- 
wöhnlich am Sonnabend und betrachtete die körperliche Reini- 
gnng als Vorbereitung zur kirchlichen Feier des Sonntags. 
Auch Schwitz- und Dampfbäder wurden verordnet. Der Bader 
schröpfte, ließ zur Ader uff. 
In Gaspoltshosen sind vier Sitze von Badern bekannt: 
1. Gaspoltshosen zu Kirchdorf; 2. Affnang; 3. Höft; 
4. Heigelsberg. 
Das „Baderhaus" in Affnang steht hinter dem Gasthaus 
in Unter-Affnang, ist gegenwärtig von einem Tischler bewohnt. 
Die Badestube ist bis ungefähr 1830 benutzt worden und befand 
sich neben dem Bächlein ober dem Bachmairhanse. In Höst 
heißt heute noch ein Haus neben dem Bache „Baderhaus", 
derzeit Besitzerin die Mairin in Höft. Das Baderhaus in Kirch- 
dorf (ein neuerer Bau) wird nach dem letzten Arzte dortselbst 
Hörmansederhaus genannt. 
Seit rund 150 Jahren übten in der Gemeinde nur mehr 
wirkliche Chirurgen und Wundärzte und Doktoren der gesamten 
Heilkunde (Medizin) die Praxis aus. Nachstehend folgt die 
Aerztereihuug: 
a) Heigelsberg: 
Johann Heigel,s Pader zu Haigelsberg 1639 27./10. 
* Nach diesem Pader dürfte die Ortschaft und der Hügel daselbst 
„Heigelsberg" genannt worden sein. 
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