Volltext: Aufgaben und Probleme der sozialen Fürsorge und der Volksgesundheitspflege bei Kriegsende

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Bettenmietung in bestehenden und geplanten Heilstätten das Wohl 
ihrer erkrankten Mitglieder und die Tuberkulosebekämpfung för 
dern könnten. Durch kräftige Beteiligung an der Heilstätten 
bewegung würden die Kassen — wie Seite 96 dargelegt auch 
diese selbst in die für die Tuberkulosebekämpfung nützlichsten 
Bahnen lenken. 
Daß auch sonst seitens der Krankenkassen Adel zur Behand 
lung der Tuberkulösen geschehen könnte und geschehen müßte/ 
unter anderem auch durch Durchführung zweckentsprechend or 
ganisierter Tuberkulinbehandlung, braucht ja. nicht envähnt zu 
werden. 
Wie ungemein wichtig für die/Entwicklung des ganzen Heil- 
stättenwesens die Invalidenversicherung wäre, welche Förderung 
der Kampf gegen die Tuberkulose — auch der im Aveitesten Sinne 
des Wortes — durch sie erfahren würde, das lehrt uns ein Blick 
auf Deutschland; über die geAAmltige. Bedeutung und die. Not 
wendigkeit der Invalidenversicherung gerade in den Jahren nach 
dem Kriege soll später noch gesprochen Averden. 
Was die Fürsor gestellen anbelangt, so ist deren 
Hauptzweck ;ja die Verhütung von Neuerkrankungen, ihre Haupt 
sorge Avird sie deshalb den noch nicht kranken Mitgliedern der 
Familie des Tuberkulösen zuwenden müssen/ Die Fürsorgestelle 
wird aber stets diesen ihren Schützlingen-aus eigenen Mitteln nur 
wenig,geben können; sie wird es sich zur Aufgabe machen müssen, 
alle anderen vorhandenen Einrichtungen der Wohlfahrtspflege der 
Tuberkulosebekämpfung dienstbar zu machen. Das werden nun 
jene Körperschaften oder Organisationen am besten können, die 
selbst über eine Reihe solcher Einrichtungen (Tageserholungs 
stätten, Ferienkolonien, Seehospize) verfügen oder-in enger Ver 
bindung mit ihnen stehen, so daß sie auf Entgegenkommen für ihre 
Pfleglinge rechnen können. Das sind die Verhältnisse mögen in 
verschiedenen Kronländern verschieden sein —* vor allem avoIü 
Vereine und Gemeinden. 
In Ausnahmsfällen nur Averden auch Krankenkassen über alle 
die hier nötigen in Oesterreich stets soi wichtigen,,Beziehungen“ ver 
fügen. Die Krankenkassen vermögen aber die Tätigkeit der Für 
sorgestellen in mannigfachster Weise zu fördern, vor allem schon 
durch ein enges Zusammenarbeiten mit ihnen. Kassen, die-zu klein 
sind, um selbst die zweckentsprechenden Einrichtungen für Unter 
suchung und Behandlung der nicht in Heilstätten unter 
gebrachten Kranken zu 'schaffen, Averden wohl am besten tun, 
diese Untersuchung und Behandlung einer gut eingerichteten Für 
sorgestelle zu übertragen. Dann aber Avird es zweckmäßig sein, 
"wenn die Krankenkassen dieAdressen ihrer tuberkulösen Mitglieder 
den Fürsorgestellen mitteilen, damit diese die betreffenden Familien 
in ihre Obhut nehmen. Die Krankenkassen vermögen aber die 
Tätigkeit der Fürsorgestelle vor allem weitestgehend dadurch zu 
unterstützen, daß sie den Kranken selbst als ,,sonstige therapeuti 
sche Behelfe“ • alle zur Sputumprophylaxe nötigen Utensilien 
(Spückschale, Desinfektionsflüssigkeit, Bettschirm, Waschkübel etc. 
zur Verfügung stellen und daß sie auch freigiebig die Kosten der 
Unterbringung leicht Kranker oder Prophylaktiker, nach Ein 
führung der Angehörigenversicherung auch die der Unterbringung 
von Kindern in Erholungsstätten und Ferienkolonien tragen. Auch
	        
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