Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Zweiter Band. (Zweiter Band)

Der italienische Panzerkreuzer „San Marco' 
Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
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ausgeführt werden. Noch um die Mitte 
Januar hörte man, daß eine Abteilung 
von 1200 aufständischen Buren mit 
4 Kanonen unter dem Befehl von 
Kemp und Maritz Upington angegriffen 
hätten. Der Angriff wurde von den 
Engländern abgeschlagen, wobei die 
Buren 13 Tote, 33 Verwundete und 
96 Gefangene verloren haben sollen. 
Die Engländer wollen nur 3 Tote und 
22 Verwundete eingebüßt haben. Am 
3. Februar kanr eine Patrouille der 
englischen Regierungstruppen an der 
Südgrenze des deutschen Gebietes in 
der Nähe von Sandfontein in Füh 
lung mit deutschen Vorposten. 
Aus Pretoria, also gleichfalls aus 
englischer Quelle, erfuhr man unter 
dem 4. Februar, daß 4 Offiziere und 
400 Bürger, die zu dem Heere des 
Kommandanten Maritz gehörten, sich 
in Kalamas ergeben hätten. Weitere 
amtliche Mitteilnngen aus Pretoria 
gaben sich große Mühe, der Auffassung 
entgegenzutreten, als weigerten sich 
die Buren, dem Befehl Bothas Folge 
zu leisten, der sie zum Einmarsch 
in Deutsch-Südwestafrika aufgerufen 
hatte. Aus Mitteilungen der „Times" 
ging hervor, daß allein in der Abtei 
lung des Colonel de Jager 71 Personen 
sich entschieden weigerten, an die Front 
zu gehen, und daß gegen sie ein 
kriegsgerichtliches Verfahren eingeleitet 
werden mußte. 
Ebenfalls unter dem 4. Februar 
wurde aus Pretoria gemeldet, daß 
sich Kemp mit seinem Kommando er 
geben habe. Alle diese Meldungen 
gestalteten noch kein Urteil über die 
Gründe, die den Burenkommandanten 
Kemp und einen großen Teil seiner 
Leute und dazu noch einige Mann 
schaften von Maritz veranlaßt haben 
könnten, sich den Regierungstruppen 
zu ergeben, nachdem sie noch kurz zu 
vor mit gutem Erfolg gegen diese ge 
kämpft hatten. Eine anschauliche Vor 
stellung von der damaligen Lage in 
Südafrika gibt der nachstehende Brief, 
den der „Nieuwe Rotterdamsche Cou 
rant" von seinem Korrespondenten 
aus Johannesburg erhalten hat. Diesem 
Bericht zufolge war der Regenfall in 
diesem Jahre ein ganz außerordent 
licher, so daß die Eisenbahnverbin 
dungen oft unterbrochen waren. Dieser 
Regen sichert dem Lande eine außer 
gewöhnlich gute Ernte. Trotz des 
Aufstandes scheint die Bestellung des 
Bodens gut vor sich gegangen zu sein. 
„Während die Rebellen und die sie 
verfolgenden Kommandos im Feld 
waren," heißt es, „haben ihre Frauen 
und Söhne auf den Farmen nicht still 
gesessen, sondern das Kaffernvolk an 
die Pflüge gestellt, und jetzt, wo die 
Aufständischen teils gefangen genom 
men (ungefähr 4000), teils vorläufig 
ohne Waffen nach Haus entlassen sind 
(ungefähr 1200), jetzt machen die Män 
ner, die die Kommandos gebildet haben, 
von ihrem Urlaub Gebrauch, um Teile 
ihrer Farmen, die noch nicht unter dem 
Pflug gewesen sind, anzubauen, da sie 
wissen, daß eine gute Ernte sie für 
jahrelange Trockenheit schadlos halten 
kann. Auch die Regierung hat zu 
Modderfontein ausgebreitete Strecken 
Landes durch Arbeitslose mit Mais 
Das italienische Unterseeboot „Squalo". 
Der italienische Panzerkreuzer „San Giorgio" 
Das italienische Linienschiff „Giulio Cesare". 
Schlffstypen der italienischen Flotte.
	        
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