Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15
Phot. Rud. Balogh.
Wiederherstellung einer von den Russen gesprengten Eisenbahnbrücke durch österreichisch-ungarische
Eisenbahnkompanien.
der Südlüste
Irlands bei
schönern, kla
rern Wetter.
Unr drei Uhr
zehn Minuten
gab es einen
Torpedoschuh
auf die „Lusi-
tania" ab, die
an Steuerbord
seite in Höhe
der Komman
dantenbrücke
getroffen
wurde. Der
Detonation des
Torpedos folgte
unmittelbar
eine weitere
Erplosion von
ungemein star
ker Wirkung.
Das Schiff legte
sich schnell nach
Steuerbord
über und be
gann zu sinken.
Die zweite Ex
plosion muß auf
eine Entzündung der im Schiffe befindlichen Munitions
mengen zurückgeführt werden.
Der Stellvertreter des Chefs des Admiralstabes:
Behncke.
Die Versenkung der „Lusitania" wurde von verschiedenen
Seiten als eine von Deutschland gewonnene Seeschlacht
bezeichnet, und diese Auffassung ist durchaus zutreffend, wenn
man bedenkt, daß mit der „Lusitania", wie schon erwähnt,
6400 Kisten Munition und noch zahlreiches anderes Kriegs
material untergegangen ist. Um ein Steigen der Ver
sicherungsprämien zu verhindern, übernahm die englische
Regierung so
fort 60 Pro
zent aller ab
geschlossenen
Schiffsver
sicherungen.
Die „Lusita
nia" selbst war
mit 80 Pro
zent ihres Wer
tes bei der Re
gierung ver
sichert. Ihr
Wert wurde auf
3 Millionen
Pfund, gleich
60 Millionen
Mark, angege
ben. Dazukom
men noch der
Wert der La
dung sowie die
Lebensversiche
rungen der Er
trunkenen. In
England kannte
dieWutdes Pö
bels nach dem
Bekanntwer
den dieses gro
ßen Schlages keine Grenzen. In London, Liverpool und
anderen Städten wurden die deutschen Geschäfte vom
Mob gestürmt und geplündert und alles, was man fand,
Möbel, Klaviere, sogar Treppengeländer, wurde zer
schlagen. Die Polizei verhielt sich untätig oder war macht
los. Auch in den Vereinigten Staaten kam es zu Aus
schreitungen, und der deutsche Gesandte erhielt Drohbriefe.
Bemerkenswert ist bei dieser Sachlage eine Auslassung des
in Kopenhagen erscheinenden deutschfeindlichen „Ekstrabla-
det", in der es. heißt:
„Weshalb soll die Torpedierung schrecklicher sein als
Phot. Rud. Balogh.
Die von den Russen gesprengte und von österreichisch-ungarischen Eisenbahnkompanien wiederhergestellte Eisenbahnbrücke.