Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Zweiter Band. (Zweiter Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/16. 
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Monats nach und nach abflauten, ohne daß sie auf einer der 
beiden Seiten irgend ein Ergebnis gebracht hätten. Auch 
arn Neichsackerkopf in den Vogesen kam es am 10. März zu 
neuen^Kämpfen. Die Franzosen nahmen unsere Stellungen 
an dieser Höhe unter heftiges Feuer, ohne doch Erfolg 
damit zu haben; wohl aber zogen sie sich schwere Verluste 
zu. Am 20. endlich wurde der Berg von unseren Truppen 
genommen. Die Höhe wurde von zwei französischen Alpen 
jägerbataillonen tapfer verteidigt, so daß unsere Truppen 
einen harten Stand hatten. Die französischen Verluste 
waren sehr schwer; auch an Gefangenen büßten sie drei 
Offiziere und 250 Mann ein, ferner drei Maschinengewehre 
und einen Minenwerfer. In den nächsten Tagen mehrfach 
unternommene Gegenangriffe auf die von uns eroberten 
Stellungen wurden stets mit großen Verlusten für den 
Gegner abgewehrt. 
Am Hartmannsweilerkopf entwickelte sich Mitte März 
auf beiden Seiten ebenfalls eine rege Tätigkeit. Ununter 
brochen dauerten die Gefechte an. Die Unsrigen mußten 
am 26. nach überaus harten Kümpfen den östlichen Kuppen 
rand des Hartmannsweilerkopfes räumen, unternahmen 
aber alsbald Versuche zur Zurückgewinnung der durch 
Beherrschung der Bahnlinie Mülhausen—Kolmar wichtigen 
Höhe. Zunächst aber waren verschiedene von der Kuppe 
in der Richtung gegen Südosten unternommene französische 
Angriffe abzuwehren, wobei die guten Stellungen am 
Hirzenstein vorzügliche Dienste leisteten. Die Franzosen 
hatten den festen Willen, den örtlichen Erfolg auf dem 
Hartmannsweilerkopf nach Möglichkeit auszunutzen, und 
übten deshalb einen dauernden Druck gegen Südosten aus, 
so daß sie am 7. April auch die südöstliche Ausrundung der 
Kuppe nehmen konnten. Um zu verhindern, daß die Fort 
schritte der Franzosen durch Heranziehung von Kräften 
aus dem hinteren St.-Amarintal und aus der Gegend 
des Rothenbacherkopfes größeren Umfang annähmen, 
mußten „in beschleunigtem Verfahren" die französischen 
Abteilungen zwischen Odern und dem Fechttal durch die 
Unsrigen gebunden werden. Während unsere Artillerie am 
Hirzenstein und am Hartmannsweilerkopf ihr möglichstes 
tat, um die Franzosen auf der Kuppe in steter Spannung 
zu erhalten, griffen wir im Fechttal und auf den Höhen 
des Schnepfenriethkopfes nach Westen aus. Dies führte zu 
Kümpfen am Schnepfenrieth- und am Burgköpfle und zu 
vorübergehender Zurücknahme der deutschen Vorposten 
südlich und nördlich der Fecht; mit dem 21. April kam diese 
Bewegung jedoch wieder zum Stehen. Zu gleicher Zeit 
eröffneten die Deutschen von neuem heftige Angriffe auf 
den Hartmannsweilerkopf, die anfänglich von den Franzosen 
zurückgewiesen wurden; so noch am Abend des 19. April. 
Am 20. war die deutsche Bewegung jedoch so weit vor 
geschritten, daß am nordöstlichen Abhang einige hundert 
Meter Boden gewonnen wurden. Der Gegner wehrte sich 
erbittert und nicht ohne Erfolg: am 21. April wurde ein 
durch heftiges Artilleriefeuer gut vorbereiteter deutscher 
Angriff zum Stehen gebracht. Dann trat Schneetreiben 
mit Nebel ein und hinderte für einige Tage die Fortsetzung 
der Kämpfe. Während dieser Ruhepause bereiteten unsere 
Truppen mit großer Umsicht einen allgemeinen Angriff vor, 
der mit großer Hartnäckigkeit am 26. April durchgeführt wurde. 
Er brachte den ganzen Hartmannsweilerkopf wieder in un 
seren Besitz. (Vgl. auch unseren Sonderbericht Seite 216.) 
Der französische Eeneralstab leugnete in seinen amt 
lichen Tagesberichten anfangs die Zurückeroberung des 
Hartmannsweilerkopfes durch unsere Truppen. Unsere 
Heeresleitung ließ aber mit einer sachlichen Widerlegung 
dieser Lügenmeldungen nicht auf sich warten. Die Ver 
suche des Feindes, die Höhe wieder an sich zu reißen, schei 
terten an der Tapferkeit und Ausdauer der Unsrigen. 
Auf den Reichsackerkopf unternahmen die Franzosen 
am 18. April zwei Angriffe, die unter großen Verlusten 
für sie endeten. Am nächsten Tage griffen sie unsere Stel 
lungen nordwestlich und südwestlich von Metzeral sowie bei 
Sondernach an. 
Auch der Luftkrieg spielte bei unseren Kämpfen im Westen 
Reichsackerkopf. 
Großer Hohneck. 
Phot. Felix Luib, Straßburg i. G. 
Ansicht von Metzeral, Mühlbach und Breitenbach in den Vogesen. 
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