Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Zweiter Band. (Zweiter Band)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
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kämpf, wo die Kavallerieaufklärung ausgeschaltet 
ist — mit sich gebracht, daß wir dem Gegner leichter 
in die Karten sehen können als früher. Doch hat 
auch er besseren Einblick in unsere Truppenbewe 
gungen. -Deshalb ist es nötig, rasch und unver 
mutet großzügig zu handeln. 
Zwischen Anlage und Ausführung steht die 
Übermittlung. An sie wurden durch die Neuerung 
wohl die größten Ansprüche gestellt. Funken-, 
optische, Drahttelegraphen und Fernsprecher sind 
diese technischen Nachrichtenmittel, die den modernen 
Anforderungen durch ihre Verwendungsmöglich 
keiten und ihre gegenseitige Ergänzung vollauf 
genügen. 
Die Funkentelegraphie, die die Armeeober 
kommandos und das Große Hauptquartier verbindet 
(siehe Bild Seite 236 oben), hat eine Reichweite von 
100—200 Kilometer. Innerhalb dieser Reichweite 
kann jede Station mit einer anderen Telegramme 
wechseln, feindliche ablesen oder stören. Deshalb 
werden kurze, wichtige Telegramme meist in Ge 
heimschrift aufgegeben, von der in einer stunde 
ungefähr 400 Worte telegraphiert werden können, 
wenn nicht Luftelektrizität sowie funkentelegra 
phische Einrichtungen des Gegners oder der eigenen 
Armee störend einwirken. 
Die optische Telegraphie bedient sich der Flag 
gen oder des Lichtes. Erstere dienen den Truppen 
im Gefecht und auf Vorposten zur Übermittlung 
kurzer Befehle oder Nachrichten, was von der 
Durchsichtigkeit der Luft abhängt. Die Reichweite 
von besonderen Lampen beträgt bei Tag 20, bei 
Nacht 40 Kilometer. Mit Hilfe des Sonnenlichtes 
kann bis 40 Kilometer durch längere oder kürzere 
Blitze gespiegelt werden, jedoch in einer Stunde 
höchstens 120 Worte, wobei sich Gebe- und Emp 
fangstalion natürlich sehen müssen. Ein Vorteil ist 
es, daß sowohl Funken- wie optische Telegraphie 
nicht von der Gangbarkeit des Zwischengeländes 
abhängig sind, da sie keine Drahtleitung benötigen. 
Dieser Vorteil fehlt also sowohl der Draht 
telegraphie wie dem Fernsprecher; auch sind diese 
weniger beweglich. Dafür werden sie aber nicht 
durch die Witterung beeinflußt, und eine weitere 
Annehmlichkeit des Fernsprechers ist die Möglich 
keit persönlicher Aussprache. 
Die Drahttelegraphie findet als Fcldtelegraph 
im Operationsgebiet, als Etappentelegraph, als 
Reichstelegraph im. Generalgouvernement sowie 
in der Heimat Verwendung. Am interessantesten 
ist die Feldtelegraphie. Sie bildet ein lückenloses 
Netz, das beispielsweise bei der Armee des Kron 
prinzen von Bayern wie folgt verläuft: von der 
Etappentelegraphendirektion zürn Armeeoberkom 
mando, von hier auf fünf verschiedenen Leitungen 
zu jedem Armeekorps (siehe Bild Seite 237 unten), 
auf zwei Leitungen zu jeder Division, dann zu den 
Brigaden, Regimentern, Bataillonen. Selbst die 
Kompanien haben durch die Jnfanteriefernsprech- 
abteilungen Drähte bis in die Schützengräben ge 
legt. Dazu kommen unzählige Artillerieleitungen 
sowie die Drahtverbindungen zu Nebenkorps und 
Nachbardivisionen. Die tägliche Arbeitsleistung wird 
ersichtlich, wenn man bedenkt, daß beim erwähnten 
Oberkommando auf 95 Leitungen täglich etwa 
5000 Verbindungen hergestellt werden. 
Die Helden von Wieliczka. 
(Hierzu das Bild Seite 238.239.) 
In der zweiten Hälfte des November erneuerten 
die Russen ihr Vorgehen gegen Krakau. Ein ge 
wagtes Unternehmen in jeder Hinsicht. Zwar 
waren sie, trotz des tapferen Widerstandes der öster 
reichisch-ungarischen Truppen, an deren Seite auch 
reichsdeutsche Truppen mit großer Wucht ein- 
griffen, ziemlich nahe an die alte, ehrwürdige Jagel- 
lonenstadt herangekommen und bis Tarnow, eine der 
Das Aufrichten eines Fontanamastes der einer ^eioreiesur
	        
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