Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Zweiter Band. (Zweiter Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
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Dsierreichisch-ungarische Kavallerie in Russisch-Polen. 
Phot. Kilophot G. m. b. H., Wien. 
Anerkennung für diese Leistung ausgesprochen. Eine Reihe 
von Legionären wurde zur Auszeichnung vorgeschlagen." 
Am 23. Januar gingen die österreichisch-ungarischen 
Truppen in den Karpathen von neuem zum Angriff über. 
Die Russen wurden aus mehreren südlich der Patzhöhen 
gelegenen Stellungen geworfen. Russische Gegenangriffe 
am Tage darauf wurden von den k. u. I. Truppen blutig ab 
gewiesen. In diesen Kämpfen verloren die Russen 1060 Ge 
fangene. Am 25. mutzten diese nach vergeblichen Angriffen 
und schweren Opfern ihre Stellungen am oberen Ung, an 
der Latorcza und am Ragy-Ag räumen. Am 26. Januar 
wurden die Russen auf den Grenzhöhen beiderseits des 
Uzsoker Passes geworfen, den sie seit dem 1. Januar besetzt 
hielten und besonders stark befestigt hatten. Die Angreifer 
hatten hier bedeutende Geländeschwierigkeiten zu überwin 
den und waren zugleich durch strenge Kälte stark behindert. 
Am folgenden Tage wurde auch das Ragy-Ag-Tal von den 
starken russischen Kräften gesäubert. Toronya wurde von 
den Österreichern und Ungarn genommen und in der Ver 
folgung Wyszkow erreicht, wo der Kampf erneut begann. 
Auf den Höhen nördlich Vezerszallas und bei Volovec ver 
suchten die Russen, nach Einsetzen von Verstärkungen, noch 
mals ihre verlorene Hauptstellung wiederzugewinnen. Cie 
wurden zurückgeschlagen und verloren hierbei 700 Ge 
fangene und 5 Maschinengewehre, am nächsten Tage 
weitere 400 Gefangene. Am 30. Januar wurde der folgende 
amtliche Heeresbericht ausgegeben: 
Die heftigen Kämpfe der letzten Tage führten in den 
Karpathen zur Wiedereroberung der Patzhöhen. In den 
eine Woche andauernden schwierigen Aktionen haben die 
Truppen trotz ungünstiger Witterungsverhältnisse mit 
größter Ausdauer und Zähigkeit gekämpft, alle Terrain- 
schwierfgkeiten bei oft hoher Schneelage überwunden und 
hierdurch große Erfolge erzielt. Dem Feinde wurden im 
ganzen 10 000 Gefangene und 6 Maschinengewehre ab 
genommen. 
Der Stellvertreter des Chefs des Eeneralstabes: 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 
Zusammenfassend gab das österreichisch-ungarische Armee 
oberkommando am 31. Januar folgenden Bericht über die 
Kümpfe in den Karpathen aus: 
„Die zur Wiedergewinnung der Patzhöhen angesetzten 
Angriffe führten überall zu vollem Erfolg. In mehrtägigen, 
durch Terrain- und Witterungsverhältnisse äußerst erschwer 
ten Kämpfen wurde Stellung um Stellung erobert; trotz 
herangeführter russischer Verstärkungen und zahlreicher 
vom Feinde versuchter Gegenangriffe wurde täglich Raum 
gewonnen und zuletzt überall die Patzhöhe erreicht. 
In diesen schwierigen Kämpfen haben die hier ver 
wendeten, verhältnismäßig schwachen Truppen Außer 
ordentliches geleistet. Durch die Besitznahme aller Über 
gänge ist die seit der letzten russischen Gegenoffensive in 
der zweiten Hälfte Dezember am östlichen Flügel und in 
der Mitte etwas zurückgedrängte Karpathenfront wieder 
hergestellt." 
In Galizien wiederholten die Russen am 2. Januar 
ihre Angriffe bei Eorlice, erlitten jedoch schwere Verluste. 
Während dieser Kämpfe, die den ganzen Tag andauerten, 
wurde eine viel umstrittene Höhe südlich Gorlice von den 
Österreichern und Ungarn im Sturm genommen, worüber 
wir auf Seite 131 bereits gesondert berichtet haben. Hierauf 
herrschte in Galizien mehrere Tage Ruhe. 
Am 10. Januar nachts gelang es einer der österreichisch- 
ungarischen Aufklärungspatrouillen, die feindlichen Stel 
lungen zu durchbrechen, in den dahinter gelegenen Ort 
einzudringen und bis zur Wohnung des feindlichen Re 
gimentskommandeurs vorzustoßen. Von dieser kühnen 
Unternehmung kehrten die Braven mit einem Offizier und 
sechs Gefangenen zurück. In wie völkerrechtswidriger 
Weise die Russen bei den Kämpfen in Galizien vorgingen, 
zeigen folgende Sätze des österreichisch-ungarischen Heeres 
berichts vom 11. Januar: 
Da neuerdings festgestellt wurde, daß sich Angehörige 
der russischen Armee österreichisch-ungarischer Uniformen 
bedienen, um Patrouillen und kleinere Abteilungen zu 
überfallen, wird nochmals betont, daß Offiziere und Mann- 
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Haubißenbatterie auf einer schlechten Straße in Russisch-Polen. 
Phot. Kilophot G. rn. b. H., Wien.
	        
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