Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Zweiter Band. (Zweiter Band)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
Österreichisch- ungarische ProvianLoffiziere vor ihren Zelten bei Passeys. 
vermißt, die übrigen gerettet. Sie haben wohl in den 
Wellen in treuer Pflichterfüllung den Seemannstod gefunden. 
Am 28. Oktober meldete Potiorek (s. Bild Band I S. 419), 
daß seine Truppen erneut in Serbien Erfolge errungen hatten. 
Die Serben hielten die Dammstraße, die von Mitrovitza das 
Saveufer entlang bis zur Drinamündung führte, besetzt 
und machten die von Natur gegebene starke Stellung durch 
künstliche Mittel noch widerstandsfähiger. Hinter dieser ersten 
Linie hatten sie noch eine zweite befestigt. Sie beherrschten 
im Besitz dieser Stellung die Save und deren nördliches 
Anland. Ein mit großer Umsicht seitens der österreichisch 
ungarischen Truppen durchgeführter Angriff warf die Serben 
am 27. Oktober aus ihren fast uneinnehmbar scheinenden 
Befestigungen. An diesem Tage wurde ferner gemeldet, 
daß die Stellungen bei Ravnje von den k. u. k. Truppen 
gestürmt wurden, wobei 4 Maschinengewehre, 600 Gewehre 
und Bomben erbeutet und viele Gefangene gemacht wurden- 
Diesem Erfolg reihte sich nun am 28. Oktober ein neuer an. 
Die Ortschaft Ravnje und eine stark befestigte Stellung 
an der Dammstraße nördlich Crnabara (nächst der Drina 
mündung) wurden erstürmt. Hierbei wurden 4 Geschütze, 
8 Maschinengewehre, zahlreiches Kriegsmaterial erbeutet 
und 600 Gefangene gemacht. Am 1. November eroberte 
dieselbe österreichisch-ungarische Truppe, die Ravnje ge 
nommen hatte, auch die über den angeschwollenen Zasa- 
vicabach führenden Brücken und belagerte Radenkovic. 
Trotz des sumpfigen Bodens gewan 
nen die Österreicher und Ungarn fort 
während Raum und drängten in der 
Verfolgung das 20. serbische Infanterie- 
regiment in diese Sümpfe hinein» 
Uber 200 Serben kamen darin NNt- 
die übrigen erreichten unter großen 
Verlusten Radenkovic, wo sie aber 
ebenfalls dem heftigen Feuer der Be 
lagerungstruppen ausgesetzt waren. 
Unsere braven Bundesgenossen drangen 
nun immer weiter in Serbien vor. 
Der Gegner wurde aus seinen be 
festigten Stellungen getrieben, wobei 
er nur wenig Widerstand leistete. Nur 
am Nordrand von Schabatz mußten 
starke verschanzte Stellungen im 
Sturmangriff genommen werden. Auch 
Schabatz selbst, das schon einmal in 
österreichisch-ungarischem Besitz gewesen 
war (s. a. Band I S. 42), wurde in der 
Nacht zum 2. November gestürmt. In 
diesen Kämpfen fiel auf der Linie Scha 
batz—Loznica ein Eisenbahnzug mit 
außerordentlich viel Kriegsmaterial in 
die Hände der k. u. k. Truppen. Ferner 
wurdenden fliehenden Serben mehrere 
tausend Rinder und Schweine, Munition und Maschinen 
gewehre, sowie zahlreiche Gefangene abgenommen. Am 2. No 
vember erlitten die Serben bei dem, wie schon oben gesagt, 
von den Österreichern und Ungarn belagerten Radenkovic 
nach erbitterten Kämpfen eine weitere Niederlage. Dabei 
machten die österreichisch-ungarischen Truppen über 1000 Ge 
fangene und viel Kriegsbeute. Der sich nun zurückziehende 
Feind verschanzte sich bei Tscherplanina und südlich Schabatz 
hinter Astverhauen und Drahthindernissen, so daß die An 
greifer nur langsam vorschreiten konnten. Ferner wurde 
am 6. November der taktisch wichtige serbische Stützpunkt von 
Misar genommen, der in der Flanke des österreichisch-un 
garischen gegen die Tscherplanina gerichteten Angriffs ge 
legen war und dessen östlichen Flügel an der Entfaltung 
gegen Süden hindern sollte. Die Tscherplanina ist ein 
Bergrücken von 700 Meter Höhe, der von Ljesnica in 
südöstlicher Richtung streicht und einem Anmarsch aus der 
Macva als Querriegel im Wege liegt. 
Während das Vorrücken der österreichisch-ungarischen 
Truppen über die Linie Schabatz—Loznica an den stark ver 
schanzten Bergfüßen auf zähesten Widerstand stieß, endeten 
dreitägige Kämpfe bei Loznica—Krupanj—Ljubevija am 
9. November mit einem durchgreifenden Erfolg für die Öster 
reicher und Ungarn. Der hier befindliche Feind bestand aus 
der serbischen dritten Armee unter General Sturm und 
der ersten Armee unter General Bojevis mit zusammen 
Der Vormarsch des k. u. k. Infanterieregiments Nr. 72 durch einen Sumpf.
	        
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