Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Zweiter Band. (Zweiter Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
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Europa besorgen, benutzt 
und der Union unabsehbarer 
Schaden zugefügt worden 
sein. 
Da die deutsche Regie 
rung dem Eindruck zu be 
gegnen wünscht, den diese 
falschen Nachrichten auf alle 
Südafrikaner gemacht haben, 
erkläre ich folgendes: 
Die deutsche Regierung 
hat niemals den Wunsch 
oder die Absicht gehabt, 
das Territorium der Süd 
afrikanischen Union vorüber 
gehend oder dauernd zu be 
setzen, noch auf irgendeine 
Art die deutsche Herrschaft 
über die Union oder über 
Teile dieses Landes zu er 
zwingen, weder durch mili 
tärische Einfälle von Deutsch- 
Südwestafrika aus, noch in 
anderer Weise. Soviel der 
Kaiserlichen Regierung be 
kannt geworden ist, ist das 
Territorium der Union, ehe 
die südafrikanische Regierung 
den Angriff auf Deutsch- 
Südwestafrika anordnete, 
von dort weder zu Wasser 
noch zu Lande angegriffen 
worden. Deutschland ist 
überzeugt davon, daß die 
Ursachen des Krieges zwi 
schen Deutschland und England Südafrika in keiner Weise 
berühren. Deutschland wünscht vielmehr die Feindseligkeiten, 
die ihm durch die Regierung der Südafrikanischen Union 
aufgezwungen worden sind, einzustellen, vorausgesetzt, daß 
auch die Regierung der Union von weiterem feindseligen 
Vorgehen gegen deutsches Territorium Abstand nimmt und 
die bereits besetzten Gebiete wieder räumt. Die deutsche 
Regierung ist in diesem Falle bereit, zu versichern, daß 
keinerlei Feindseligkeiten von Deutsch-Südwestafrika aus 
gegen die Südafrikanische Union unternommen werden. 
Sollte es den Südafrikanern gelingen, einen unabhängigen 
Staat zu errichten, so wird die deutsche Regierung ihn 
anerkennen und seine politische Unabhängigkeit und territo 
riale Integrität respektieren. — 
Anfang Dezember wurde der Führer der aufständischen 
Buren im westlichen Transvaal, General Beyers, tödlich 
verwundet. Der Tod des 
berühmten Burenführers hat 
gemeinsam mit der Gefan 
gennahme Dewets in Eng 
land große Genugtuung her 
vorgerufen. Weniger be 
friedigt war man dort von 
einer Kabelmeldung des 
Generals Botha, wonach es 
den Burengeneralen Maritz 
und Kemp gelungen sei, 
nach Deutsch-Südwestafrika 
zu entkommen. Dort seien 
sie mit neuen Gewehren und 
Artillerie ausgestattet wor 
den und nun im Begriff, 
durch deutsche Truppen un 
terstützt, wieder in die Union 
einzufallen. 
Außer Dewet fiel noch 
ein anderer Burenführer in 
die Hände der Engländer. 
Es war der Kommandant 
Joseph Johannes Fourie, 
der mit seinem Bruder 
Johannes Petrus gefangen 
genommen wurde. Schon 
am 19. Dezember wurden 
beide zum Tode verurteilt. 
Die Strafe des jüngeren 
Bruders wurde jedoch in 
fünf Jahre Gefängnis ab 
geändert. 
Am Dienstag, den22.De- 
zember, wurden die Union 
truppen von ungefähr 800 Mann mit vier Feldstücken und 
vier Maschinengewehren bei Rous angegriffen. Maritz und 
Kemp führten persönlich den Befehl. Der Ort Nous ist 
ein Wasserplatz, etwa 17 Meilen südlich von Schuitdrift 
und 44 Meilen westlich von Kakamas. Die Streitmacht 
der Engländer bestand aus den Kommandos aus Britstown, 
Muraysberg, Kenhardt, Craddock und Kakamas, mit kleinen 
Abteilungen von Eraf-Reinet-Reitern, Midlandscots und 
Prinz-Alfred-Guards, die zwei Maschinengewehre mit 
sich hatten. Alles zusammen waren es ungefähr 480 Mann, 
einschließlich der Offiziere. Major Breedt aus Britstown 
führte den Befehl. Jeder Abteilung war ihre Stellung 
zugewiesen, die sie halten sollte, bis Gegenbefehl kam. 
Am Morgen des 22. stieß eine Kenhardt-Patrouille auf die 
Aufständischen. Die Soldaten der Union flohen so schnell 
sie nur konnten in ihr Lager, wo große Verwirrung 
Phot. C. Pietzner, men. 
General der Kavallerie Erzherzog Eugen von Österreich, 
der neue Kommandant der österreichisch-ungarischen Balkanstreitkräfte. 
Phot. Kilophot G. m. b. H., Wien. 
Österreichisch-ungarischer 30,3-eisN-Mörser in gedeckter Stellung in einer Ortschaft Russisch-Polens.
	        
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