Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Sechster Band. (Sechster Band)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/17. 
Sol (eingeborener Feldwebel) von der 
Schutzkruppe in Deutsch-Ostafrika (vom 
Stamm der Sudanesen) mit dem Militär- 
ehrenzeichen für Tapferkeit am schwarz 
weißen Bande. 
Phot. Presse-Centrale, Berlin. 
Montag, den 13. März, besetzte unsere berittene Brigade 
Moschi (auf deutschem Gebiet) und die erste Division er 
reichte, nachdem sie das Land zwischen Meru und dem 
Kilimandscharo gesäubert hatte, die Straßen zwischen Moschi 
und Aruscha. Müssen 
wir auch den Verlust 
vieler tüchtiger Kame 
raden beklagen, so hat 
der erreichte Erfolg 
doch unsere schweren 
Opfer gerechtfertigt er 
scheinen lassen. In 
dem ich Offizieren und 
Mannschaften danke, 
fühle ich mich ver 
sichert, daß die noch 
bevorstehenden An 
sprüche an ihre Lei 
stungsfähigkeit in dem 
gleichen Geiste getragen 
werden, wie bisher." 
Die britischen Trup 
pen hatten in der Zeit 
vom 7. bis zum 13.März 
außerordentlich schwere 
Verluste; sie büßten 
insgesamt ein Viertel 
ihrer Streitkr äste, näm 
lich über 14 000 Mann, 
ein; davon allein die 
Burenreaimenter über 
7500 Mann. 
Infolge dieser gro 
ßen Verluste fehlte dem 
Feinde die Kraft zu 
einer wirksamen Ver 
folgung der zurück 
gehenden Schuhtruppe; nur zaghaft folgte er nach. Un 
gehindert konnten die deutschen Streiter die vorbereiteten 
Stellungen am Ruwu einnehmen. 
Erst als der Feind am 18. März den Fluß erreichte, 
gab es weitere, erbitterte Kämpfe. Die deutschen Abtei- 
Schausch (eingeborener Unteroffizier) 
von der Schutztruppe in Deutsch-Ost- 
afrika (vom Stamm der Manyema), der 
sich durch hervorragende Tapferkeit aus 
zeichnete. 
lungen unternahmen kräftige Gegenstöße und brachten das 
langsame Vorrücken des Gegners zum Stehen. Es gelang 
aber der ihnen an Zahl weit überlegenen südafrikanischen 
Reiterei, den linken deutschen Flügel zu umgehen, und die 
Station und den Hügel 
Kahe am 20. März zu 
besetzen. Dies nötigte 
die Deutschen, ihre Li 
nien etwas zurückzu 
nehmen. Sie leisteten 
dann aber in dem 
dichten Busch erfolg 
reichen Widerstand. 
Doch am 23. März 
wurden die deutschen 
Streitkräfte infolge 
eines großangelegten 
Umfassungsangriffes 
veranlaßt, ihre Stel 
lung am Ruwu aufzu 
geben und nach Süden 
zurückzugehen, ohne 
aber vom Feinde be 
sonders belästigt zu 
werden. DieUsambara- 
bahn leistete ihnen da 
bei gute Dienste, so 
daß das gesamte Ma- 
t<erial in Sicherheit ge 
bracht werden konnte. 
Auch in diesen 
Kämpfen hatten die 
Feinde recht empfind 
liche Verluste; sie be 
trugen einige tausend 
Mann. Sonach kostete 
dem Feinde die Be 
setzung des deutschen Kilimandscharogebietes über 16 000 
Mann. 
In der deutschen Kolonialgeschichte wird dereinst die 
Beschreibung dieser heißen, erbitterten Kämpfe am Kili 
mandscharo eines der ruhmreichsten Gedenkblätter bilden. 
Die Stationsquelte in Kilimatinde in Deutsch-Ostafrika.
	        
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