Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Sechster Band. (Sechster Band)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/17. 
abteilungen frontal 
an, während eine Rei 
terbrigade südlich vom 
Tigris gegen den lin 
ken Flügel vorzugehen 
versuchte. Da sich die 
Bemühungen der bei 
den Kavallerieregi 
menter als erfolglos 
erwiesen, setzten die 
Engländer an ihrer 
Stelle ebenfalls In 
fanterie ZUM Sturme 
an, die jedoch auch ab 
geschlagen wurde. 
In der folgenden 
Nacht nahmen die 
Engländer abermals 
die gesamte Front so 
wie auch die rück 
wärtigen Verbindun 
gen der Türken unter 
heftiges Feuer und gingen am 1. Februar südlich vom Tigris 
mit starken Kräften in einem mächtigen Angriff vor. Unter 
dem Drucke bedeutender zahlenmäßiger Überlegenheit des 
Feindes mußten die Türken an einer besonders nachdrück 
lich angegriffenen Stelle bis zur zweiten Linie zurückweichen, 
wo der Vorstoß zum Stehen kam. An den anderen Punkten 
war der Eingriff nach erbittertem Handgemenge abgewiesen 
worden. Als die Engländer nachher auch gegen die zweite 
Linie vorgehen wollten, wurden sie scharf abgewiesen. Ein 
Versuch englischer Reiterei nebst Artillerie, längs des Tigris 
vorzudringen, wurde schon durch das Feuer der türkischen 
Kanonenboote an der Entwicklung gehindert. 
Wenige Tage später erneuerte der Feind, der inzwischen 
weitere Verstärkungen erhalten hatte, seine Angriffe, deren 
Schwerpunkt wiederum auf den türkischen Stellungen süd 
lich vom Tigris lag. Der erste Vorstoß scheiterte vollkommen, 
und als es bei einer Wiederholung desselben den Engländern 
mLi Tu rk. Stellungen \\ 
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iCiVon Fellahie. 
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Km. 
Kartenskizze zu de» Kämpfen um Kut-el-Amara. 
gelang, in die vorderste 
türkische Erabenlinie 
einzudringen, wurden 
sie während eines mit 
äußerster Erbitterung 
durchgeführten Hand 
granaten- und Bajo 
nettkampfes sehr rasch 
wieder hinausgewor 
fen. Diesem hart 
näckigen Ringen folg 
ten einige Tage leich 
teren Geplänkels. 
Aussagen von Ge 
fangenen war zu ent 
nehmen, daß während 
des Kampfes vom 
1. Februar auf eng 
lischer Seite zwei Ba 
taillone, jedes in einer 
Gefechtstärke von 700 
Mann, völlig vernich 
tet wurden und der Gesamtverlust der Engländer sich an 
diesem heißen Kampftage auf mehr als 2000 Tote belief. 
Erst am 9. Februar wurden die Kämpfe wieder heftiger; 
sie entwickelten sich zu einer Schlacht, die ihren Höhepunkt 
am 17. Februar erreichte. Die Engländer griffen, unter 
stützt durch starke, mit reichlicher Munition ausgerüstete 
Artillerie, energisch an. Das Ergebnis war recht unbedeu 
tend. Die Stellung von Fellahie wurde gegen alle wüten 
den Anstürme gehalten; nur einige südlich von Kut-el-Amara 
am Tigris gelegene Grabenstücke gaben die Türken auf. 
Kut-el-Amara selbst sowie die umliegenden Stellungen 
konnten sämtlich behauptet werden. In dieser Schlacht 
setzte der Gegner die stärksten, bisher auf diesem Kriegschau 
platz verwendeten Verbände ein; so zum Beispiel trieb er 
gleichzeitig vier Brigaden Infanterie zum Sturme gegen 
die Stellungen von Fellahie vor, ohne jedoch mit diesen 
Massen den Durchbruch erreichen zu können. Von den vier 
Phot. R. Sennecke, BerUn. 
Idyll am Kanal von Basra am westlichen Ufer des Schat-el-Arab, von wo die Engländer auf cDcr neu angelegten Schmalspurbahn ihren 
Munitionsnachschub an die Jrakfront bewirkten.
	        
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