Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Neunter Band. (Neunter Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18. 
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Phot. Leipziger Prefse--Bliro. 
Der österreichische Kriegshafen Poln, der mit der gesamten Kriegsflotte den Kroaten ausgeliefert wurde. 
11* 
Mangel an Arbeitern, nicht an Beschäftigung haben. In 
diese Gruppe gehört auch die gesamte keramische und die 
Glasindustrie. Beide haben während des Krieges den Be 
trieb in immer stärkerem Matze einschränken müssen. Der 
Bedarf an Porzellan. Steingut und Glas ist im Inland 
wie im Ausland ungeheuer, umso mehr, als auch die wich 
tigen Produktions- und Exportländer, wie England. Frank 
reich, Belgien und Österreich, infolge des Krieges ihre 
Produktion aufs äußerste einschränken mutzten. Da diese 
Industrie mit dem Bezug ihrer Rohmaterialien nicht aufs 
Ausland angewiesen ist» kann sie den Betrieb sofort wieder 
in weitestem Umfange aufnehmen und die ihr zuströmen 
den Arbeiter voll beschäftigen. 
Die Metallverarbeitung und die Industrie des Ma 
schinen-, Werkzeug-, Instrumenten- und Apparatebaues be 
schäftigten 1913 insgesamt 1 354 000 Arbeitskräfte, darunter 
1154 000 erwachsene männliche. Sie bedarf einer gewal 
tigen Umstellung aus dem Kriegs- in den Friedensbetrieb. 
Der wird natürlich einige Monate beanspruchen, aber 
schließlich beschäftigt auch diese Umstellung ein Heer von Ar 
beitskräften. Ist sie vollzogen, so ergibt sich für diese In 
dustrie ein Beschäftigungsgrad weit größer noch als im Krieg. 
Welche Unsummen von landwirtschaftlichen Maschinen und 
Geräten braucht allein Europa! Was allein die deut 
schen Eisenbahnen davon brauchen! Und wie sieht es damit 
erst in Rußland und Rumänien. Italien, aber auch in Öster 
reich-Ungarn und der Türkei aus! Nicht geringer ist der Be 
darf des Schiffbaues und der Industrie an Maschinen für 
verlorengegangene oder abgenutzte Schiffe und Maschinen. 
Freilich hat sich die Metallverarbeitungs-und Maschinenindu 
strie während des Krieges in einem vorher gar nicht für mög 
lich gehaltenen Umfang mit weiblichen Arbeitskräften be 
holfen. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß sie einen erheblichen 
Teil davon abstößt, wenn sie gelernte männliche dafür be 
kommen kann; sie wird sogar die noch nicht gelernten männ 
lichen den weiblichen Arbeitskräften vorziehen, da letztere mit 
der Eheschließung die Arbeit meist aufzugeben pflegen. Run 
wird mit der Rückkehr der Ehegatten und der heiratslustigen 
unverheirateten Krieger der größte Teil dieser Arbeiterinnen 
die Beschäftigung aufgeben; ein anderer Teil wird mit der 
allmählich wieder in Gang kommenden Textilindustrie zu 
dieser zurückkehren Ein Teil aber wird in der Metall- und 
Maschinenindustrie weiter bleiben und, da sich deren Ar. 
beitsmenge gegenüber der Zeit vor dem Krieg wesentlich 
Fiume. 
Phot.Berl. Jllustrat.-Ges. m. b. H.
	        
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