Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Neunter Band. (Neunter Band)

Die Geschichte des Weltkrieges 1914/18. 
sFvrtsetzung.) 
Zu seinem 75. Geburtstag 
erhielt der deutsche Reichs 
kanzler Graf v. Hertling ein 
Glückwunschtelegramm vorn 
Generalfeldmarschall v. Hin- 
denbürg, worin unter ande 
rem im Hinblick auf die ge 
waltige Schlacht an der deut 
schen Westfront gesagt war: 
„Deutschland steht in schwe 
rem Kampfe. In immer sich 
erneuernden Anstürmen ver 
suchen die Feinde, den ent 
scheidenden Durchbruch zu er 
zwingen, der ihnen bisher im- 
iner mißlang; sie werden es 
weiter vergeblich versuchen." 
Diese überzeugungsvollen 
Worte waren so recht geeig 
net, die Besorgnisse zu zer 
streuen, die einen Teil der 
deutschen Bevölkerung erfaßt 
hatten. Diese war so sehr an 
das siegreiche Vordringen der 
Truppen gewöhnt, daß ihr 
die Rückverlegung der deut 
schen Front im Westen etwas 
unerwartet kam und bedroh 
lich erschien, obwohl es doch 
früher an der Ostfront viel be 
denklichere Lagen gegeben 
hatte, die durch Hindenburgs 
Feldherrngenie immer wieder 
zum Guten gewendet worden 
waren und die in der Heimat 
mit einem gewissen Gleich 
mut und unerschüttertem Ver 
trauen zur Kenntnis genommen wurden. Daß es diesmal 
anders war, lag an den unsinnigen Gerüchten, die die Feinde 
mit anerkennenswerter Geschicklichkeit durch bezahlte Helfer 
in Deutschland verbreiten ließen, um die Stimmung zu ver 
derben und zu ihrem Vorteil zu beeinflussen. Da war es 
gut, ein mannhaftes Wort zu sprechen, das auch auf frucht 
baren Boden fiel. 
Wie ernst es Foch mit dem von ihm eingeleiteten Ringen 
Phot.^Berl. Jllustrat.--Gef. m. b. H. 
Ein englisches Bomben-Flugzeug neuester Bauart, das nordwestlich 
von Metz durch deutsches Maschinengewehrfeuer zum Landen gezwungen 
wurde. Die Flügelspannung beträgt 30 Meter; es ist mit fünf Maschinen 
gewehren ausgerüstet und hat eine Besatzung von sechs Mann. 
um die Entscheidung war» be 
wies die Tatsache, daß er die 
im Kampfe stehenden Divisio 
nen bis aufs äußerste aus 
nützte, ehe er sie ablösen ließ. 
Das geschah, um für den letz 
ten, entscheidenden Gewalt- 
stoß möglichst viele Streit 
kräfte frisch und sturmkräftig 
zu erhalten und aufzusparen. 
Trotzdem waren von den 105 
französischen Divisionen, die 
im Verlauf des Krieges ander- 
ganzen Westfront festgestellt 
werden konnten, zu Anfang 
September bereits 85 an den 
Großkämpfen der letzten Wo 
chen beteiligt gewesen; von 
den 66 Divisionen der Eng 
länder hatten 33, also die 
Hälfte, eingegriffen, während 
von den 32 auf französischem 
Boden befindlichen amerikani 
schen Divisionen bisher 22 an 
verschiedenen Teilen der West 
front an Kämpfen teilgenom 
men und 9 sich in den Juli- 
und Augustkämpfen außer 
ordentlich große Verluste zu 
gezogen hatten. Vor den fort 
während neu erstehenden 
deutschen Widerstandslinien 
häuften sich die gefallenen 
Feinde, hinter der Front der 
Engländer und Franzosen 
schwoll die Zahl der den 
Lazaretten Zustrebenden so 
rasch an, daß schon gegen Ende August trotz der voraus 
schauend getroffenen umfangreichen Vorbereitungen die 
französischen Lazarette bei weitem nicht mehr ausreichten. 
Rings um die großen Bahnhöfe Londons entstanden Rot- 
lazarette, worin die auf Schleppschiffen aus Frankreich 
nach England gebrachten verwundeten englischen und ameri 
kanischen Soldaten vorläufig gesammelt wurden, bis ihre 
Weiterbeförderung erfolgen konnte. Unter diesen Verwun- 
IX. Band. 
Amerikanische Abteilung in der Gefahrzone auf dem Wege zur Stellung. 
Nach einer englischen Darstellung.
	        
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