Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Neunter Band. (Neunter Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18. 
linien hämmerten noch 
lange die Maschinenge 
wehre einzelner sich zäh 
haltender deutscher Wi 
derstandsnester. Eine 
große Anzahl feindlicher 
Sturmwagen wurde ver- 
nichtetund erbeutet (siehe 
nebenstehendes Bild). 
Während nördlich der 
Somme der auf Grund 
seines Uberraschungser- 
folges in die deutschen Li 
nien eingedrungene Feind 
im Gegenstoß wieder 
hinausgeworfen wurde 
gelangte erzwischenSom- 
me und Avre bis in die 
Linie Morcourt—Har- 
bonniores—CaiX—Fres- 
noy—Contoire, wobei er 
Gefangene und Geschütze 
erbeuten konnte. Hier 
traf er aber auf die deut 
schen Reserven, die sei 
nem weiteren Vordringen 
ein Ziel setzten. 
Zwischen Ancre und 
Avre setzte der Feind auf 
der ganzen Schlachtfront 
auch am anderen Tage 
seine Angriffe fort, wo 
bei er wieder starke Reserven ins Feuer führte. Während 
er auf den beiden Flügeln seines Angriffs kein Glück hatte, 
vermochte er über Roziores und Hangest auf der Mitte 
der Schlachtfront Raum zu gewinnen, wurde aber dann 
westlich von Lihons und östlich der Linie Roziores—War- 
villers durch kraftvolle deutsche Gegenstöße ausgehalten. 
Auf seinem linken Flügel, beiderseits der Somme, wo sich 
der deutsche Widerstand versteift hatte, erzielte er keinerlei 
Raumgewinn, sondern erlitt nur schwerste blutige Verluste. 
Dasselbe war auf dem südlichen rechten Flügel der Fall. 
Hier hatte der Gegner, besonders mit französischen Kräften, 
seine stärksten Vorstöße südöstlich von Montdidier bei Ml- 
lers—BretonneuX unternommen. Da hier weitere harte 
Kämpfe erwartet wurden, nahm die deutsche Heeresleitung 
während der Nacht ihre Truppen aus den Trümmern von 
Montdidier und vom Dombach zurück, was ohne nennens 
werte Verluste gelang, trotzdem der Feind die Stadtaus 
gänge unter heftigstem Feuer hielt. Inzwischen konnte 
sich die deutsche Artillerie zum Empfang der nachrückenden 
Gegner einrichten. — 
Erbeutete englische und französische Sturmwagen auf einer der Zufahrtstraßen zwischen Amiens und 
während eines Luftkampfes mit einem anderen deutschen 
Flugzeuge zusammen und stürzte ab. Gleich ihm schoß 
Leutnant Udet (siehe Bild in Band VIII Seite 66) am 
8. und 9. August 5 feindliche Flugzeuge ab und rückte mit 
seinem 48. Erfolg an die erste Stelle unter den deutschen 
Kampffliegern. Hauptmann Berthold (siehe Bild in 
Band IV Seite 386) errang seinen 41. und 42., Leutnant 
Freiherr v. Richthofen (siehe Bild in Band VI Seite 367) 
seinen 33. bis 37., Leutnant Kroll (siehe Bild in Band VIII 
Seite 254) seinen 31. und 32. und Oberleutnant Billik 
seinen 29. bis 31. Sieg. Alle übertraf jedoch in diesem 
Zeitraum Leutnant Koennecke, der an jedem der beiden 
Tage drei Gegner zum Absturz brachte und damit zum 
28. Male Sieger blieb. Einen schmerzlichen Verlust für 
die deutsche Luftwaffe bedeutete der Fliegertod des Leut 
nants Pippart,^er es bis auf 21 Luftsiege gebracht hatte. 
In den Bereich des Luftkrieges wurde in der Nacht 
zum 6. August erneut das englische Heimatgebiet hinein 
gezogen. Unter der oft bewährten Führung des Fregatten- 
kavitäns Straffer ifiebe Bild in Band VII Seite 40) suchte 
Der Heftigkeit der 
Kämpfe auf den Fron 
ten Soissons—Reims und 
zwischen Ancre und Avre 
entsprechend, wurde auch 
der Luftkrieg mit äußer 
ster Erbitterung geführt. 
Insbesondere an den bei 
den ersten Tagen der eng 
lischen Offensive ereig 
neten sich beispiellos 
scharfe Luftkämpfe (siehe 
Bild Seite 98). Sie 
brachten ein Ergebnis von 
62 abgeschossenen feind 
lichen Flugzeugen. Ober 
leutnant Löwenhardt 
(siehe Bild in Band VIII 
Seite 328), der, 21 Jahre 
alt, an der Spitze der 
erfolgreichen deutschen 
Fliegerhelden stand, war 
daran mit seinem 49. bis 
53. Luftsieg beteiligt. Lei 
derfand er am 10. August 
selbst den Tod. Er stieß 
Der Marktplatz mit den zerstörten Häusern des zerschossenen Ortes Chsteau-Thierry am Nordufer der Marne. 
In der Mitte des Bildes ein Denkmalsockel, von dem die Franzosen das Standbild bei ihrem Rückzug weggeschleppt haben.
	        
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