Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Erster Band. (Erster Band)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914. 
Versuchen, das Feuer zu erwidern, 
bald in Grund gebohrt war. Ein 
lebhaftes Echo weckte der Geschütz 
donner in den gleich hinter der 
Hafenstadt sich steil erhebenden 
Bergen. Nun erwiderten auch das 
Fort von Papeete und die drei 
Batterien (zusammen 20 Geschütze) 
das Feuer der deutschen Kreuzer. 
Schutz auf Schutz sauste über die 
Wasserfläche. Doch die Franzosen 
schossen schlecht, das zeigten die 
Wassergarben, die vor und hinter 
den Kriegschiffen aufstiegen (siehe 
das Bild Seite 382/383); sämtliche 
Geschosse verfehlten ihr Ziel. Die 
deutschen Treffer satzen um so 
sicherer. Wenige Minuten noch, 
und die feindlichen Geschütze schwie 
gen! — S. M. S. „Eneisenau" und 
„Scharnhorst", unsere wackeren See 
husaren, aber dampften weiter, be 
reit zu neuen Taten — ein Schrecken 
der Feinde! 
Wieder eine Erotztat eines un 
serer Unterseeboote ist vom 11. Oktober zu melden. Das 
Unterseeboot „bl 26" bohrte den russischen Kreuzer „Pal- 
lada" mit einem Torpedoschusse in den Grund. Der 
Kreuzer sank so schnell in die Tiefe, datz niemand gerettet 
werden konnte. 665 Mann sind untergegangen, und nur 
sieben und ein Mechaniker, die sich am Lande befanden, 
dem sicheren Tode entgangen. Für diese Heldentat hat die 
Besatzung des „bl 26" das Eiserne 
Kreuz erhalten. Im Unterschied von 
den drei englischen Kreuzern, die 
einige Wochen vorher durch ein deut 
sches Unterseeboot in der Nordsee 
in den Grund gebohrt worden 
sind, ist die „Pallada" ein verhält 
nismäßig kleines Fahrzeug. Jene 
stammten aber aus dem Jahre 1901, 
während dieses im Jahre 1906 ge 
baut ist. Für die erheblich schwächere 
russische Flotte war der Verlust des 
Kreuzers um so empfindlicher. 
Russische Techniker behaupteten, es 
sei nicht möglich, einen Kreuzer 
einer Klasse, wie die „Pallada" 
sievertrat, durch einen Torpedo 
schutz zum Sinken zu bringen, und 
so sei die „Pallada" von mehreren 
Torpedos getroffen worden. Das 
eine deutsche Unterseeboot hatte hel 
denmütig und mit Erfolg eine ganze 
Kreuzerdivision angegriffen. Der in 
den Grund gebohrte Kreuzer gehörte 
der Bajanklasse an, zu der außer ihm 
noch die beiden Kreuzer „Admiral Makaroff" und „Bajan" 
zählen. Die „Pallada" war mit zwei 20,3-om-Geschützen, 
acht 15,2-om- und zweiundzwanzig 7,5-om-Eeschützen bestückt. 
Aber eine weitere Heldentat unserer Marine haben wir 
schon an anderer Stelle berichtet: die Vernichtung des eng 
lischen Kreuzers „Hawke" durch unser „bl 9" (Seite 300). 
(Fortsetzung folgt.) 
Wegeskizze zum Pionierüberfall bei Brandeville iS. 375). 
Illustrierte Kriegsberichte. 
Ein Todesritt afrikanischer Jäger im 
Oberelsaß. 
^Hierzu die Kunstbeilage und das Bild Seite 371.) 
Am 20. August kam, so berichtet ein Teilnehmer in der 
Frankfurter Zeitung", der Befehl an ein Bataillon eines 
Landwehrregiments, das sich schon seit Tagen mit den in 
den Sundgau vordringenden Franzosen schlug, gegen 
Tagsdorf vorzugehen. Während einiger Tage versuchten 
zwei französische Armeekorps gegen Mülhausen vorzu 
dringen. Diesen starken Kräften standen nur geringe 
deutsche Landwehrtruppen auf der linken Rheinseite gegen- 
Phot. Klihl-windt Hofphot. 
Vernehmung russischer Gefangener durch einen deutschen Generalstabsofsizier und einen Dolmetscher in Goldap.
	        
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