Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Erster Band. (Erster Band)

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Illustrierte Geschichte des Weltlrieges 1914. 
gebung sprach offen von der 
Einschließungsbewegung der 
Deutschen. So weit ging 
schon danrals die Verzweif 
lung , daß die Franzosen 
sich indische Truppen kom- 
nren lassen wollten und daß 
einer ihrer früheren Minister 
des Äußern den Japanern 
zumutete, mit ihrer Armee 
an dem jetzigen Kampfe 
gegen Deutschland teilzu 
nehmen. Das waren roman 
tische Entgleisungen, die 
etwa auf einer Linie mit 
den höchst ernsthaft vor 
gebrachten Vorschlägen in 
englischen Blättern standen, 
man möge doch die Pferde 
der Kavallerie grün an 
streichen, damit sie inner 
halb der Landschaft weniger 
sichtbar seien. 
Gerade aus England 
kamen schon Anfang Sep 
tember Stimmen, die von 
einem Umschwung in der 
öffentlichen Meinung des 
Landessprachen. Der deut 
sche Soldat wurde in seinen 
Leistungen anerkannt, die 
deutscheKriegführungwegen 
ihrer Raschheit und Erakt- 
heit gerühmt, und diese 
Lobeserhebungen gipfelten 
in der Versicherung, man 
könne den deutschen Vor 
marsch so wenig hindern 
wie die Wogen des Meeres. 
Das klang ganz anders, als 
die gefälschten Siegesmel- 
Phot. I. Glück, Györ. 
Feldrnarschalleutnant Hermann v. Kuzrnanek, 
der heldenmütige Verteidiger von Przempsl. 
düngen, die den Franzosen 
so sehr zu Kopfe stiegen. 
Was mutzte sich der englische 
Leser denken, wenn er das 
Lob derjenigen singen hörte, 
gegen die das eigene Heer 
kämpfte; wie grotz mutzte 
die Erbitterung gegen eine 
Regierung werden, die die 
größte politische Niederlage 
verschuldete, die England 
seit seinem Aufstieg zur 
Großmacht erlitt. Da mutzte 
sich der Zorn aller unab 
hängigen Männer regen 
über einen frevelhaften 
Kabinettskrieg. Wie eine 
Wohltat berührte es unter 
diesen Verhältnissen, daß 
Bernard Shaw dieHeuchelei 
geißelte, durch die ein mora 
lisches Mäntelchen über 
einen Krieg gebreitet wer 
den sollte, der nur aus Hatz 
und Neid gegen deutsche 
Macht und deutschen Wohl 
stand begonnen wurde. Mit 
gleichem Rechte sagte dieser 
Schriftsteller, der ein gutes 
Beispiel der Offenheit und 
Ehrlichkeit bot, daß selbst 
der Sieg für England ver 
hängnisvoll wäre, weil die 
Übermacht Rußlands viel 
gefährlicher sei als die Aber 
macht Deutschlands. Man 
mutzte in England schon 
sehr klar sehen, wenn solche 
Worte laut werden durften, 
wenn mitten im Krieg 
Deutschland alsBollwerkder 
Phot. Schöfer, Wien. 
General der Infanterie Svetozar Boroevic v. Bojna, 
der Führer der 3. österreichisch-ungarischen Armee, die bei Przemysl siegreich 
gegen die Russen kämpfte. 
General Enoer Pascha. «• 
türkischer Kriegsminister und Generalissimus der türkischen Streitkräfte.
	        
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