Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Erster Band. (Erster Band)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914. 
Seine Majestät der Deutsche Kaiser 
haben geruht, mich nach Okkupierung 
belgischen Gebiets zum Generalgouver 
neur. in Belgien zu ernennen. Ich habe 
den Sitz des Generalgouvernements in 
Brüssel (Ministerium für Wissenschaft 
und Künste, rue de la Loi) aufgeschlagen. 
Auf Grund weiterer Anordnung Seiner 
Majestät ist dem Generalgouverneur eine 
Zivilverwaltung angegliedert (Kriegsmi 
nisterium, rue de Louvain), an deren 
Spitze Seine Excellenz Herr von Sandt 
steht 
Die deutschen Heere dringen siegreich 
in Frankreich vor. Hier im belgischen 
Gebiete Ruhe und Ordnung aufrecht zu 
erhalten, ist Aufgabe des Generalgouver 
nements. 
Jede feindselige Handlung der Einwoh 
nerschaft gegen Angehörige des deuts 
chen Heeres, jeder V ersuch, ihren V erkehr 
mit der Heimat zu stören, Eisenbahnen, 
Telegraphen , Fernsprechverbindungen 
zu gefärden oder gar zu unterbrechen, 
wird unnachsichjJich geahndet werden. 
Aufruhr oder Widerstand gegen die 
deutsche Verwaltung haben rücksichts 
lose Niederwerfung zu gewärtigen. 
Die harte Notwendigkeit des Krieges 
bringt es mit sich, dass bei Bestrafung 
feindseliger Handlungen Unschuldige 
mit den Schuldigen leiden. Umsomehr ist 
es Pflicht aller verständig denkenden 
Bewohner Belgiens, die unruhigen Ele 
mente im Lande von jeder Ausschreitung 
gegen die öffentliche Ordnung abzuhal 
ten. 
Kein belgischer Bürger, der friedfertig 
seinem Erwerbe nachgeht, hat irgend 
etwas von seiten der deutschen Truppen 
und Behörde# zu befürchten. Soweit ir 
gendmöglich, sollen Handel und Wandel 
wieder aufgenommen, die industriellen 
Betriebe wieder in Gang gebracht und 
die Einbringung der Ernte vollendet 
werden. 
Belgier! 
Von Niemand wird Verleugnung seiner 
vaterländischen Gesinnung verlangt, 
wohl aber eine vernünftige Fügsamkeit, 
und unbedingter Gehorsam gegen die 
Anordnungen des General - gouverne 
ments. Von Eurem Verhalten, von dem 
Vertrauen und dem Maaseder Unterstüt 
zung, die das Volk, insbesondere die im 
Lande verbliebenen Staats- und Gemein 
debeamten, dem Generalgouvernement 
entgegen bringen, wird es abhängen, ob 
die neue Verwaltung Euch und Eurem 
Lande zum Segen gereicht. 
Gegeben Brüssel, den 2. September 1914 
Der Kaiserliche General-Gouverneur in Belgien. 
Freiherr von der GOLTZ, 
Beneralfeldmarchall. 
Dieses Plakat darf nicht abgerissen 
Lind nicht überklebt werden. 
Sa Majeste l’Empereur d’Allemagne, 
apres l’occupation de la plus grande partie 
du territoire beige, a daigne me nommer 
Gouverneur General en Belgique. J’ai 
etabli le siege du Gouvernement General 
ä Bruxelles (Miriistere des Sciences et des 
Arts, rue de la Loi) 
Par ordre de Sa Majeste, une adminis- 
tration civile a ete installee aupres du 
Gouvernement General (Ministere de la 
Guerre, rue de Louvain). Son Excellence 
Monsieur von Sandt a ete appele aux 
fonctions de chef de cette administration. 
Les armees allemandess’avancent Victo- 
rieusement en France. Ma täche sera de 
conserver la tranquilite et Vordre public 
en territoire beige. 
Tout acte hostile des * habitants contre 
les militaires allemands, tonte tentative 
de troubler leurs Communications avec 
VAllemagne, de gener ou de couper les 
Services, des chemins de fer, du telegraphe 
et du Telephone seront punis tres severe- 
ment. Tonte resistance ou revolte contre 
Vadministration allemande sera reprimee 
sans pardon 
G est la. dure necessite de la guerre que 
les punitions d’actes hostiles frarppent, en 
dehors des coupables, aussi des innocents, 
Le devoir s’impose d’autant plus ä tous 
les citoyens raisonnables d’exercer une 
pression sur les elements turbulents en 
vue de les retenir de tonte action dirigee 
contre Vordre public. 
Les citovens beiges dösirant vaquer pai- 
siblement ä leurs occupations n’ont rien ä 
craindre de la part des troupes ou des au- 
torites allemandes. Autant que faire se 
pourra, le commerce devra etre repris,les 
usines devront recommencer ä travailler, 
les moissons etre rentrees. 
Citoyens Beiges, 
Je ne demande ä personne de renier ses 
sentiments patriotiques, ihais j’attends de 
vous tous une soumission raisonnable et 
une obeissance absolue vis-ä-vis des ordres 
du Gouvernement General. Je vous invite 
ä lui montrer de la confiance et ä lui pre- 
ter votre concours. J’adresse cette Invita 
tion specialement aux fonctionnaires de 
VEtat et des communes qui sont restes ä 
leurs postes. Plus vous- donnerez suite ä 
cet appel, plus vous servirez votre patrie. 
Fait ä Bruxelles, le 2 septembre 1914. 
De Gouverneur Gönöral, 
Baron von der GOLTZ, 
Feldmardchal. 
Oöfense d’arracher cette affiche ou 
de la recouvrir. 
Li6ge. — ImprimerieLAMBUSE 
Ziine Majesteit de Keiser van Duitsch- 
landna bezetting van hetgrootste gedeelte 
van het belgisch Territorium, heeft mij tot 
Generaal Gouverneur in Belgie benoemd. 
Ik heb den zetel van het Generaal-Gou- 
vernement in Brussel (Ministerie van 
Schoone Künsten, Wetstraat)opgeslagen. 
Op bevel van Zijne Majesteit, is er eene 
burgerlijke administratie bij het Gene 
ralgouvernement ingericht. Zijne Excel 
lente de Heer von Sandt is benoemd tot 
hoofd dezer administratie (zetel: Ministe 
rie van Oorlog. Leuvensche weg). 
De duitsche troepen dringen overwim 
nend in Frankrijk binnen. Mijne taakzijh 
de kalmte enopenbare orde op belgisch 
gebied oprecht te houden. 
Alle vijandelijke handeling der inwo- 
ners tegen aangehorigen van het duitsche 
leger, alle verzoek den verkeer met 
Duitschland te stören, den dienst der ijze- 
rer wegen, des telegraafs en des telefoons 
ite belemmeren of te breken, zal zeer 
streng gestraft worden. Jedere wederstand 
of revolte tegen de duitsche administratie 
zal zonder genade gestraft worden. 
Het is de harde noodzakelijkheid van 
den oorlog, dat de straffen van vijandelijke 
handelingen, buiten de schuldigen ook de 
unschuldigen treffen. Des te meer is het de 
plicht van alle verständige burgers op de 
onrustige elementen eenen druk uit te 
oefenen om deze van iedere handeling 
tegen de openbare orde te weeVhouden. 
De belgische burgers, die wenschen in 
rüst bare nijverheid na te gaan, hebben 
niets te vreezen van wege de troepen of de 
duitsche autoriteiten.Zooveelhet mogelijk 
zal zijn, moet de handel hernomen, de 
fabrieken int werk hersteld. de oogst 
binnengebracht worden. 
Belgische burgers, 
Ik vraag aan niemand zijne patrio 
tische gevoelens te ontzeggen, maar ik 
verwacht van U allen eene verständige 
onderwerping en eene volledige gehoor- 
zamheid tegenover de bevelen van het 
Generaal-Gouvernement. Ik verzoek U 
hem vertrouwen te schenken en hem Uwe 
hulp te verloonen. Ik richt dit verzoek 
hoofdzakelijk aan alle ambtenaaren van 
den Staat en van de gemeenten, die op 
hunne plaats gebleven zijn Hoemeer U 
dezen wensch voldoen zult, des te meer 
zult U uw vaderland nuttig zijn. 
Gegeven te Brussel, den 2“ September 1914. 
De Generaal-Gouverneur, 
Freiherr von der GOLTZ, 
Ualdmaarschalk. 
Het is vepboden afscheuren of bes* 
dekken deze plakscbrift. 
Verkleinerte Wiedergabe des von Generalfeldmarschall Freiherrn v. d. Goltz erlassenen Aufrufs an die Bevölkerung des in deutsche Ver 
waltung übergegangenen belgischen Gebietes. 
Feldmarschalleutnant Kusmanek, erwiderte ihm, er halte 
es für unter seiner Würde, darauf eine Antwort zu geben. 
Am 4. Oktober, dem Namensfeste des Kaisers Franz Joseph, 
setzte darauf die erste große Beschießung ein, die ununter 
brochen mehr als drei Tage dauerte. Die Russen hatten 
die Bahnen auf ihre Spurweite umgenagelt und eine 
Menge Geschütze schwersten Kalibers herangeschafft. Rings 
um die Festung waren Schützengräben angelegt, aus denen 
die Muschiks (Soldaten), mit Drahtscheren und Handbomben 
versehen, in schier endlosen Scharen Sturm liefen. Man 
hätte diesen Todesmut bewundern müssen, wenn er ein 
Ausfluß echter Kampfbegeisterung gewesen wäre; so aber 
konnte man die armen Opfer echt russischer Rücksichtslosigkeit 
nur bedauern. Es war nämlich Befehl gekommen, die
	        
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