Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. DritterBand. (DritterBand)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
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Illustrierte Geschichte 
des Weltkrieges 1914/15. 
. 
Phot. Kilophot G. m. b. H., Wien. 
Durch deutscher 
und österch-ungarischer 
Truppen! das wieder- 
erobl>rzemysl. 
Phot. A. Grohs, Berlin. 
Sprengungen bei Souain und nördlich Hurlus 
am 9. Juni die Besitznahme mehrerer feindlicher 
Gräben, gleichzeitig stürmten wir nördlich Le 
Mesnil die französischen Stellungen in einer 
Breite von 200 Metern. Trotz hartnäckiger Ge 
genangriffe behaupteten wir diesen Gewinn. 
An der Grenze der Reichslande gab es im 
Mai nur kleinere, aber für uns erfolgbringende 
Kämpfe. Am 2. Mai schon unternahmen die 
Franzosen in der Nacht vergebliche Angriffs 
versuche gegen unsere Gipfelstellung auf dem 
Hartmannsweilerkopf. Drei Tage später ver 
suchten sie einen Vorstoß in den Vogesen bei 
Steinabrück, aber auch dieser mißlang. Tags 
darauf erfolgende neue Angriffe wurden hier 
schon im Keime erstickt. Am 7. Mai wiederholten 
sich die Angriffe auf unsere Stellungen bei 
Steinabrück beiderseits des Fechttales nach stun- 
denlanger Artillerievorbereitung. Aber sämtliche 
Angriffe scheiterten unter den schwersten Ver 
lusten der Gegner. 
Am 11. Mai versuchten die Franzosen, uns 
den Hartmannsweilerkopf wieder zu entreißen. 
Nach starker Artillerievorbereitung drangen fran 
zösische Alpenjäger zwar in das auf der Kuppe 
gelegene Blockhaus ein, wurden aber sofort 
wieder hinausgeworfen. Schon am nächsten 
Tage schoß deutsche Artillerie am Westabhange 
des Hartmannsweilerkopfes zwei französische ‘ 
Blockhäuser zusammen. 
Danach ereigneten sich erst am 27. Mai wie 
der nennenswerte Gefechte. Südwestlich von 
Metzeral gelang es deur Gegner, sich in einem 
kleinen Grabenstück festzusetzen. 
Am Neichsackerkopf nördlich von Mühlbach 
machten die Franzosen an jenem Tage aber ver 
gebliche Versuche, irgendwie vorzudringen. 
Der Eisenbahnviadukt von Dammerkirch war 
am 30. Mai das Ziel deutscher Artillerie. Mit 
wenigen Schüssen war er zerstört, nachdem es 
den Franzosen nach monatelanger Arbeit einige 
Tage vorher gelungen war, ihn gebrauchsfertig 
zu machen. 
Kleinere örtliche Zusammenstöße gab es am 
2. Juni in der Gegend des Fechttales bei 
Metzeral. Dagegen versuchten die Franzosen 
am 15. Juni einen heftigen Durchbruch zwischen 
den Bachtälern der Fecht und Lauch. Er miß 
lang. Die Käurpfe dauerten noch die nächsten 
Tage an. Am 16. hatten wir bereits wieder 
über 100 Gefangene gemacht. 
In den Monaten Mai und Juni kam es an 
der Westfront auch zu einer ganz besonders leb 
haften Fliegertätigkeit. Beinahe jeder Tages 
bericht unserer Heeresleitung meldete abge 
schossene feindliche Flieger oder die Bewerfung 
feindlicher Städte mit Bomben. Wiederholt 
erschienen auch feindliche Flieger über deutschem 
Boden und belegten offene Städte mit Bomben. 
Nachdem die französischen Flieger ihre kinder 
mörderische Tätigkeit über Lörrach und dem 
Wiesental, wo es überhaupt keinen militärischen 
Schaden anzurichten gibt, eingestellt hatten, 
machten sie eine längere Pause. Aber plötzlich 
am 27. Mai erschien wieder ein französisches 
Flugzeuggeschwader in der Stärke von 18 Flie 
gern und warf Bomben auf Ludwigshafen mit 
dem Zweck der Zerstörung bestimmter Werk 
stätten der dortigen Anilinfabrik. Die Absicht 
mißlang. Etz fiel nur eine Bombe in eine neue 
noch unbenutzte Werkstätte der Fabrik, um so 
mehr Geschosse zersprangen aber in der offenen 
Stadt Ludwigshafen und töteten oder verletzten 
harmlose Bürger. Die Beschießung der Flieger 
hatte wenigstens das Ergebnis, daß das Führer 
flugzeug südlich von Neustadt an der Haardt 
landen mußte, und ein Major, der Komman 
dant des Flugzeuggeschwaders in Nancy, in 
unsere Hände fiel. AIs Antwort auf den Angriff 
gegen Ludwigshafen belegten unsere Flieger am 
nächsten Tage ausgiebig die befestigten Orte 
Gravelines und Dünkirchen und den Etappen 
ort St.-Ourer mit Bomben und erzielten auch 
auf dem feindlichem Flugplatz in Fismes mehrere 
Treffer. 
Konnte für den Luftangriff auf die Lud 
wigshafener Fabrik wenigstens noch der Wunsch 
erklärend vorgeschoben werden, eine Unter 
brechung in der Herstellung der so unange 
nehmen Rauchbomben herbeizuführen, so blie 
ben für den zweiten französischen Flugzeug 
geschwaderangriff, der der ebenfalls offenen 
Stadt Karlsruhe galt, nur sehr niedrige Be 
weggründe übrig, da der eine nichtssagende 
Phot. R. Sennecke, Berlin. 
Zerfetzte Eisenbetonblöcke am Fort 11 von Przemysl, die die furchtbare Wirkung unserer schweren Artillerie zeigen. 
Blick in das von bayerischen Truppen am 31. Mai erstürmte Fort 10 a an der Nordfront von Przemysl.
	        
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