Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. DritterBand. (DritterBand)

Schützenstand auf einer Terrasse am Seeufer. 
Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/16. 
Schützenstellung auf der Terrasse eines Kaffeehauses. 
In den Felsen eingesprengter Laufgraben. 
Beobachtungspoften auf dem Dache eines Hauses- 
Ganz besonders waren die Vorstädte, 
namentlich auch die Zitadelle im In 
nern beschädigt worden. Dagegen blie 
ben ihre äußeren Mauern, obwohl sie 
nur aus Ziegeln hergestellt sind, gut 
erhalten (s. das Bild Seite 384). Große 
Breschen weisen auch die Kasernen auf. 
Der Konak dagegen, die Residenz 
König Peters, blieb unversehrt. Vor 
dem einstöckigen, ziemlich einfachen und 
wenig großartigen Gebäude, das eher 
den Eindruck eines größeren Land 
hauses als eines Königschlosses macht, 
versammelten sich am 8. Oktober, als 
nach blutigem Kampf Belgrad erobert 
war, die siegreichen deutschen und öster 
reichisch-ungarischen Truppen. Noch 
donnerten die Kanonen und knatterten 
vernehmbar die Gewehre und aus den 
brennenden Häusern schlugen prasselnd 
hohe Flammengarben empor, während 
sich dichte Rauchwolken über die Stadt 
wälzten und den Horizont in tiefes Dun 
kel hüllten. Aus dieser wie gewitter 
drohenden Finsternis ragte unversehrt 
und hell der Konak hervor. Die Sonne 
brach durch die Wolken und ihre Strah 
len warfen grelles Licht auf die weißge 
tünchten Mauern. Unten im Park wog 
ten in Scharen österreichisch-ungarische 
unddeutsche Soldaten; die aufgepflanz 
ten Seitengewehre funkelten und aus 
ihren gebräunten Gesichtern lachte die 
Siegesfreude. Deutsche Offiziere waren 
in den verlassenen Konak eingedrungen; 
jetztsah man sie oben auf der Plattform 
des Daches erscheinen und wenige Au 
genblicke später stiegen auf den Masten 
die österreichisch-ungarische und die 
deutsche Flagge empor. Ein deutscher 
Hauptmann, der schon als erster auf den 
Forts von Brest-Litowsk das schwarz- 
weiß-rote Banner aufgepflanzt hatte, 
durfte sich jetzt auch rühmen, die erste 
deutsche Fahne auf dem Palast des Kö 
nigs von Serbien gehißt zu haben. 
Brausender Jubel erscholl, als die Flag 
gen der verbündeten Kaiserreiche auf 
dem Dach des Konaks im Winde wehten. 
Mützen und Helme grüßten unter nicht 
endenwollendem Hurra die ruhmreichen 
Fahnen und die wackeren Offiziere, die 
diese Tat vollbracht hatten. Sieges 
trunken drückten die deutschen und 
österreichisch-ungarischen Soldaten ein 
ander die Hände; alle Anstrengungen 
und Leiden des langen Feldzuges waren 
vergessen, Mut und Zuversicht leuchtete 
in aller Augen und es war, als weile 
Prinz Eugen, der edle Ritter, mit seiner 
Heldenschar unter den ntzuen Belgrad- 
stürmern. Richt Peter Karageorge- 
witsch, den die Mörder des Königs 
Alexander und der Draga Maschin auf 
den Thron erhoben, herrscht heute mehr 
in Belgrad, das wie vor mehr als zwei 
hundert Jahren wieder unter dem Dop 
pelaar steht und dessen Herrscher wieder 
ein Habsburger ist, die seit Prinz Eugens 
Tagen den Titel eines Großwoiwoden 
von Serbien führen. 
Der dritte große 
Durchbruchsversuch an der 
italienischen Front- 
Von Major a. D. Ernst Moraht. 
(Hierzu die Bilder sowie die Karte Seite 390—393.) 
Unsere Verbündeten an der Südtiroler Front. 
Stach #hotographieruwo u Az Eft, Budapest. 
Schon zweimal hatten die Italiener 
unter Aufbietung erheblicher Kräfte ver-
	        
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