Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. DritterBand. (DritterBand)

362 
Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
alte Grenze 
i 1 i— -iA’/n 
0 W 20 30 
WT.B.2/32\ 
oLethe / oMssAöj. 
AAbunaro 
, > ^_^2&^j r j a nanel 
o? i i t i HBsk/t 
7i/r£ej \ ^ Hz Fs 3 
k *'f rtsninrt ( l| J ,.° 
Y Mburgss \ >U^5 
^AöadaAoJ rfaradzalü \A^^2//p// q 
0 imotlK 
ff^ZfOPfifmasikaJ 
fdandrfjlO^L--—- 
UzunAöprd 
^iwpjrfsvbejMoJ J Hur ibe/uQ 
Tote Hs/acbHk^ 
'S/ 
j,0Aad/AJ ^ 
)Hep/ßf$ 
\PumanM 
)Lafadztk 
f®JpSB 13 _J 
/ Hurund79o o Keaan 
F07/cAöJo 
zn^ ASaPr/a 
Karobunar 
feaghatsch^# 
ArnaufA, 
Sadefio 
fuchtmL Sa ros 
oßo/air 
Die neue türkisch-bulgarische Grenze 
Photoglob-Abteilung der Bereinigien Äunstanstalten, Zürich. 
Landungstelle und Kathedrale von Belgrad, vom Kalrmegdan aus gesehen. 
der Tundscha entlang bis zu einem 
Punkte in unmittelbarer Nähe Adria 
nopels, wo sie nach Westen abbiegt. 
Karagatsch wurde mit Einschluß der 
großen Brücke über die Maritza zwi 
schen Karagatsch und Adrianopel bul 
garisch. In einiger Entfernung von 
Adrianopel überschreitet die Grenze 
dann die Maritza und geht östlich von 
ihr in einer Ausdehnung von zwei 
Kilometern in bis dahin türkisches Ge 
biet. Sie verläuft weiter am linken 
Maritzaufer bis zur Enosmündung. 
Die Maritza selbst wird bulgarisch; aus 
drücklich erhält Bulgarien die Rechte 
zur Ausnutzung des Maritzawassers. 
Das gesamte abgetretene Gebiet um 
faßt 3000 Quadratkilometer. 
Radoslawows Erfolg in dieser 
Frage bedeutete die Erfüllung eines 
alten bulgarischen Wunsches; nun rich 
teten sich jedoch die bulgarischen 
Nationalwünsche verstärkt auf Maze 
donien, das mit blutigen Opfern er 
kauft, aber im zweiten Balkanfeld 
zuge an das raubsüchtige Serbien 
wieder verloren gegangen war. Wohl 
erkannten die Balkandiplomaten des 
Vierverbands die Gefahr, die ihnen 
und ihrer Politik durch die Vorent 
haltung bulgarischer Ansprüche auf 
Mazedonien drohte. Sie wandten alle 
Mittel auf, um von Serbien ein Nach 
geben zu erzielen, und wirklich gab auch 
Serbien nach langem Ringen mit sich 
selbst ein Stück Mazedoniens preis 
unter der Voraussetzung, daß ihm ge 
waltige Stücke von Bosnien und der 
Herzegowina werden würden. Aller 
dings sollte Bulgarien das Stück Maze 
donien bis zum Wardar erst nach dem Kriege erhalten. 
Als die bulgarische Regierung auf die Unsicherheit dieser 
Versprechung hinwies, erklärten sich die Vierverbändler 
zu einer sofortigen Besetzung des betreffenden mazedo 
nischen Gebietes bereit, um es für Bulgarien sicherzustellen. 
Bulgarien ließ aber keinen Zweifel 
darüber, daß ihm angesichts so vieler 
Rechtsbrüche des Vierverbandes wäh 
rend des Weltkrieges diese schmalen 
Aussichten, dazu auf ein so mageres 
Stück Mazedoniens, nicht genügten, 
um darauf eine vierverbandfreundliche 
Politik aufbauen zu können. Die Ver 
handlungen konnten im letzten Grunde 
auch nur noch hinhaltenden Zweck 
haben; Bulgariens Weg lag bereits 
klar gezeichnet vor ihm. Ein Vertrag 
wie der türkisch-bulgarische Maritza- 
vertrag konnte ja nur seinen Zweck 
erfüllen auf der Grundlage des bei 
derseitigen festen Willens zum poli 
tischen — also im Kriegsfall auch zum 
militärischen — dauernden Zusam 
menarbeiten. Diese Auffassung erhielt 
sehr bald seine Stütze durch den Ver 
lauf der Geschehnisse. In der August 
sitzung des deutschen Reichstages hatte 
der Reichskanzler die bedeutungsvollen 
Worte gesprochen: „Neue Heere stehen 
zu neuen Schlägen bereit." Und wäh 
rend unsere siegreichen Truppen ihre 
Stellungen noch bis zu stellenweise 
150 Kilometer tiefer in Rußland hin 
ein vorschoben, kündete am 20. Sep 
tember bereits der Donner deutscher 
und österreichisch-ungarischer Geschütze 
an der Donau, was der Reichskanzler 
mit neuen Schlägen gemeint hatte. 
Wohl spotteten die Feinde, als nach 
der Beschießung Belgrads durch die 
Österreicher und Ungarn im Verein 
mit den Deutschen vorläufig nichts 
weiter erfolgte, es handele sich um 
eine Demonstration der Mittelmächte. 
Französische und englische Flieger, die 
von Serbien aus weite Strecken Ungarns überflogen, bestä 
tigten die feindliche Meinung anscheinend damit, daß sie 
meldeten, von größeren Truppenansammlungen nirgends 
etwas gesehen zu haben. Der Wiederaufnahme des Angriffs 
auf Serbien, von der in den nächsten Tagen nach der Be-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.