Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Achter Band. (Achter Band)

Hosphot. Ferd. Urbahns, Kiel. 
KapitänleutnanL Hundius. 
Phot. Freya Krab, Kiel. 
KapitänleutnanL Klasing. KapiLänleuLnanL NeureuLher. 
Erfolgreiche deutsche U-Boot-Kommandanten. 
KapitänleuknanL v. Glasenapp. 
Rada nichts wissen wollten und gegen sie zur Selbsthilfe 
schritten. In einer von siebentausend Bauern besuchten 
Versammlung riefen sie den ukrainischen General Skoro- 
padski (siehe Bild Seite 296) zum Hetman der Ukraine aus. 
Die alte Regierung wurde gestürzt, die Zentralrada ge 
schlossen, die aus den 12. Mai einberufene konstituierende 
Versammlung der Ukraine abgesagt. Am 30. April unter 
richtete ein Maueranschlag die Ukrainer von der Uniwäl- 
zung. Die neue Regierung stellte sich aus 
den Boden der Brest-Litowsker Abmachun 
gen und zeigte sich keineswegs deutschfeind 
lich, so daß sie den Mittelmächten nur er 
wünscht sein konnte, sofern sie für Ordnung 
im Lande sorgte. — 
In Finnland führten die geschickten 
Manöver der sich in die Hände arbeitenden 
deutschen und finnischen Streitkräfte gegen 
Ende April zu der Abdrängung der Roten 
Garde von ihren Verbindungen mit Rußland. 
Schon am 29. April waren die feindlichen 
Streitkräfte von der Festung Wiborg abge 
schnitten und diese selbst im Besitz der 
Weißen Garde und der Deutschen (siehe 
Bild Seite 301). Die „Roten" erkannten 
ihre schwierige Lage und erstrebten Ver 
handlungen, die jedoch nicht zustande kamen, 
weil sich die „Roten" nicht bedingungslos 
unterwerfen wollten. Bei Lahti und Ta- 
vastehus entspann sich eine fünftägige 
Schlacht, die mit der völligen Erledigung 
der roten Armee endete. In dem Hügel- 
und Seengelände zwischen Tavastehus und 
Lahti umfaßten Deutsche Und Finnen die 
„Roten" immer enger, die bei ihrem hart 
näckigen Verteidigungskampfe die schwersten 
blutigen Verluste erlitten. Am 3. Mai streckte 
der Rest der feindlichen Hauptmacht die Waffen. 20000 Ge 
fangene, 50 Geschütze, 200 Maschinengewehre und Tausende 
von Pferden und Fahrzeugen waren die Beute der Sieger 
(siehe Bild Seite 297). Damit war der eigentliche Zweck des 
deutschen Eingreifens in Finnland erreicht, im Norden einen 
endgültigen Friedenszustand zu schaffen. Dem hatten bisher 
die russischen Matrosen- und Soldatenbanden, wie in der 
Ukraine (siehe Bild Seite 296 unten), so auch hier entgegen 
gestanden. Sie hatten sich mit den finnischen Anarchisten zu 
einem Schreckensregiment verbündet, das von den Petersbur 
ger Machthabern durch Lieferung ungeheurer Mengen von 
K. u. k. OfsizierstellvertreLer Kiß, 
erfo lgrelcher österrei ch ifch-un garischer 
Kampfflieger, der 19 Gegner abschoß 
und dreimal mit der Goldenen, vier 
mal mit der Großen Silbernen, zwei 
mal mit der Kleinen Silbernen und 
mit der bronzenen Tapferkettsmedaille 
ausgezeichnet wurde. 
ZU Finnland sind rein freundschaftliche. Es hat mit Finn 
land Verträge abgeschlossen, die dem beiderseitigen wohl 
verstandenen Interesse entsprechen und dazu beitragen wer 
den, daß zwischen Deutschland und Finnland die der 
zeitigen schon lebhaften wechselseitigen Beziehungen wirt 
schaftlicher und politischer Art gekräftigt werden. — 
* * 
Am 26. April kam dem deutschen Volke ein freundlicher 
Lichtstrahl aus der Schweiz (siehe die Bil 
der Seite 298 und 299). Die in Bern zwi 
schen Vertretern der deutschen und der fran 
zösischen Regierung geführten Verhandlun 
gen über den Gefangenenaustausch 
kamen zu einem befriedigenden Abschluß. 
Ihr wichtigstes Ergebnis war die Entlassung 
der über 18 Monate in Gefangenschaft be 
findlichen Offiziere und Soldaten beider 
Länder, deren Austausch sich Kopf um Kopf 
vollziehen sollte. Damit bestand die Aussicht, 
daß in absehbarer Zeit etwa 2600 Offiziere 
und 120000 Mann in ihre Heimat zurück 
gebracht werden konnten. Das war der größte 
Teil der am I.Mai in französischer Gefangen 
schaft befindlichen 236 676 Deutschen. Nach 
einer Mitteilung des Generals v. Wrisberg im 
Reichstage betrug die Gesamtzahl aller außer 
dem vermißten Deutschen bis zum 31. März 
1918 604104 Mann, wovon 119 000 in Eng 
land und 127 000 in Rumänien waren,' über 
den Rest war nichts Gewisses bekannt gewor 
den. Nach der Vereinbarung mit Frankreich 
durften die Austauschgefangenen zwar in der 
Front und in der Etappe nicht verwendet 
werden, ihrer Tätigkeit in der Heimat wurden 
aber keine Schranken gesetzt. — (Forts, folgt.) 
Illustrierte Kriegsberichte. 
Die Durchbruchschlacht in Frankreich. 
Von Kriegsberichterstatter Eugen Kalkschinidt. 
II. 
Angriff. 
(Fortsetzung.) 
(Hierzu die Kunstbeilage sowie das Bild Seite 292/293.) 
Die Armee blieb dem weichenden Gegner auf den 
Fersen, erstürmte Sapignies und Bihucourt, schlug bei diesem 
Jllustrierke Geschichte des Weltkrieges 1914/18 
halb verfügte Generalfeldmarschall v. Eichhorn am 28. April 
den Zustand des erhöhten Schutzes in der Ukraine und ließ 
eine Anzahl von Führern der Verschwörung (siehe auch 
das Bild Seite 296 unten) verhaften. 
Mit der Haltung der ukrainischen Regierung waren aber 
besonders auch die Bauern unzufrieden. In Kiew tauchten 
gegen Ende April Bauernvertreter auf, die von dem kom 
munistischen Landverteilungsprogramm der ukrainischen 
Waffen und Munition, Geschützen, Maschinengewehren, Pan 
zerzügen und Panzerautomobilen genährt wurde. Das Ein 
greifen Deutschlands, das von der rechtmäßigen finnischen 
Regierung erbeten wurde, die um den Einmarsch deutscher 
Truppen nachsuchte, war somit keine Einmischung in innere 
finnische Angelegenheiten, sondern es handelte sich um einen 
Kampf Rußlands mit Hilfe der finnischen Anarchisten, Finn 
land seiner Freiheit zu berauben. Deutschlands Beziehungen 
295
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.