Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Achter Band. (Achter Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18. 
Unversehrt erbeutetes englisches Munitionslager bei Aubigny vor Ham. 
eilten herbei und Panzerwagen fuhren d-röhnend zur 
Unterstützung der englischen Gegenangriffe heran. Aber die 
deutsche Artillerie war trotz aller Schwierigkeiten des Ge 
ländes der Infanterie gefolgt und griff nun wieder wirk 
sam in den Kampf mit ein. 
Den Engländern in der zweiten Linie war der Nebel 
insofern günstig gewesen, als er der deutschen Artillerie die 
Beobachtung ihrer Schüsse erschwert oder ganz unmöglich 
gemacht hatte. Infolgedessen war diese Stellung nicht so 
stark zerstört worden wie die erste. Wütend tackten die 
Maschinengewehre den deutschen Angreifern entgegen. 
Standhaftigkeit bewiesen die Engländer auch im Nahkampf. 
Doch die Deutschen ließen nicht nach. Am Abend des Tages 
waren sie im Besitz großer Teile der gut gesicherten zweiten 
englischen Hauptstellung. Gegen 16 000 Gefangene hatten 
die Engländer verloren und über 200 Geschütze waren von 
den Deutschen erobert worden (siehe die Bilder Seite 212, 
214 und 215). 
Auch am 22. März blieben die deutschen Truppen im 
fortschreitenden Angriff. Es galt, die zweite feindliche 
Stellung ganz zu nehmen und auch die dritte Hauptstellung 
zu Fall zu bringen. Wieder herrschte dichter Nebel, der 
den Engländern besonders in jenen Stellungsteilen zugute 
kam, wo sie ihre Verteidigungstreitkräfte zurückziehen mußten. 
Die deutsche Infanterie war zunächst völlig auf sich allein 
angewiesen; doch bald rückte die Feldartillerie (stehe Bild 
Seite 213) zu ihr vor, und wenig später prasselten aus 
nächster Nähe deutsche Granaten in die englischen Ver 
teidigungsanlagen. Nach dreistündigem Wirkungschießen 
waren die Drahtverhaue vor den feindlichen Gräben zer- 
Bor Ham gestürmte schwere englische Batterie. 
stört. Durch die Breschen 
stürzte sich die deutsche 
Infanterie auf denFeind, 
warf ihn aus der zweiten 
Stellung hinaus und auf 
die dritte zurück. 
Im Raume vonCam- 
brai besetzten die Armeen 
der Generale Otto v. Be- 
low (siehe Bild in Band II 
Seite 188; Band VI 
Seite 62; Band VIII 
Seite 35)und v. der Mar 
witz (siehe Bild in Band V 
Seite 317) nach hartem 
Ringen die Dörfer Vaulr- 
Vraucourt und Morchies. 
Zwischen Gonnelieu und 
dem Omignonbach 
brachen die beiden ersten 
englischen Stellungen 
unter dem wuchtigen An 
sturm rasch zusammen. 
Das südlichere Höhen 
gelände war der Schau 
platz erbitterter Stürme und Gegenstürme, die der Feind 
besonders um die Höhen von Epehi ohne Rücksicht auf seine 
schweren Verluste erfolglos fortsetzte. Die Stellungen wurden 
von den Deutschen ebenso erstürmt wie die hart verteidigten 
Höhen nördlich von Verwand. In diesem Kampfraum 
fielen Demicourt, Flesqieres und Ribecourt, weiter südlich 
Fins (siehe Bild Seite 210 unten), in die Hand der An 
greifer, die dem Feinde folgten und den ganzen weiten 
Bogen südwestlich von Cambrai säuberten. Im deutschen 
Tagesbericht wurden als besonders verdienstvolle Truppen 
führer in den Gegenden von Bapaume und Peronne die 
Generale v.dem Borne (siehe Bild Seite 211), v. Lindequist, 
Kühne (siehe Bild in Band VI Seite 46). Grünert und 
Staabs (siehe Bild in Band VI Seite 324), v. Kathen (siehe 
Bild in Band V Seite 333 und Band VII Seite 259), v. Eon- 
tard und v.Hofacker (siehe Bild in Band VI Seite 337) genannt. 
■ Zwischen dem Omignonbach und der Oise kämpften die 
Truppen des deutschen Kronprinzen unter Führung des 
Generals v. Hutier (siehe Bild in Band VII Seite 259) In 
dem nördlichen Abschnitt bis zur Somme drangen die Korps 
der Generale v. Lüttwitz und v. Ötinger (siehe die Bilder 
Seite 211) über die ersten feindlichen Hauptstellungen bis 
in die dritte ein. Auf dem Abschnitt zwischen Somme und 
Oise wurde der Feind ebenfalls rasch zum Weichen gebracht 
und über den Crozatkanal nach Westen zurückgeworfen, 
wobei als deutsche Truppenführer die Generale v. Webern, 
v. Conta (siehe Bild Seite 211) und v. Gayl tätig waren. 
Deutsche Jägerbataillone erzwangen sich westlich von La 
Före den Übergang über die Oise und stürmten mit 
den nachfolgenden Divisionen die mit ständigen Werken 
gekrönten Höhenstellun 
gen nordwestlich von La 
Fore. Am Ende desTages 
hatte die Heeresgruppe 
des Kronprinzen Rup- 
precht seit Beginn des 
Angriffs 15 000 Gefan 
gene gemacht und 250 
Geschütze erbeutet, wäh 
rend die Armee des deut 
schen Kronprinzen 10000 
Gefangene, 150 Geschütze 
und 300 Maschinenge 
wehre einbrachte. Nach 
zwei Tagen hatte der 
Feind also insgesamt 
25 000 Gefangene und 
400 Geschütze eingebüßt. 
Am dritten Kampf 
tage wurde auch die dritte 
feindliche Linie durch 
brochen. Dabei legte ein 
neues Kampfmittel seine 
Feuerprobe ab. Deutsche 
Panzersturmwagen fuh-
	        
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