Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Achter Band. (Achter Band)

M, 
Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18. 
Phot. Lichtbildftelle des k. u. k. Kriegspressequartiers. 
Ein österreichisch-ungarischev 30,3-em-Mörser in den Bergen der Pustertaler 
Alpen. 
An der Piavemündung, wo sich im Raume von Zenson 
mehrfach erhebliche Zusammenstöße abspielten, griffen die 
Engländer, ähnlich wie früher in der Sdobbamündung 
(siehe Bild Seite 151 oben), mit schweren Pontonbatte 
rien, die durch flachgehende Panzermotorboote unterstützt 
wurden, in den Feuerkampf ein. — 
Die Türken unternahmen am 20. Januar einen kühnen 
Vorstoß zur See gegen die englischen Blockadeschiffe vor den 
Dardanellen bei der Insel Jmbros. Unter Begleitung 
von Torpedobooten und kleineren Fahrzeugen wagten sich 
die ehemals deutschen Schiffe, der Panzerkreuzer 
„Sultan Javus Selim" („Goeben") und der kleine 
Kreuzer „Midilli" („Breslau") in das minenver 
seuchte, vom Feinde beherrschte Gewässer und griffen 
den englischen Monitor „Raglan", ein Schiff von 
der Größe der „Midilli", aber mit viel schwere 
rem Geschütz, und den kleineren Monitor „M 26" 
an. Beide feindlichen Schiffe wurden im Geschütz 
kampf niedergerungen und versanken. Inzwischen 
war aber die den türkischen Fahrzeugen überlegene 
Hauptmacht der englischen und französischen Krieg 
schiffe, die bei Mudros ihren Stützpunkt hatten, 
herbeigeeilt. Kämpfend strebte das türkische Ge 
schwader dem Eingang der Dardanellen zu. Dabei 
gerieten sowohl „Midilli" wie auch „Sultan Javus 
Selim" auf Minen. „Midilli" sank; türkische Tor 
pedoboote kamen der schiffbrüchigen Besatzung zu 
Hilfe, doch wurden sie von zahlreichen britischen 
Torpedobooten vertrieben, die dann noch 132 Wann 
von der „Midilli" auffischten. „Sultan Javus 
Selim" erreichte die Dardanc lleneinfahrt, lief dann 
aber bei Nagara auf. Trotz des ununterbrochenen 
Angriffes englischer Flieger konnte das Schiff je 
doch bald seine Fahrt fortsetzen. — 
Mit unverminderter Frische ging sowohl im 
Mittelmeer wie in den verschiedensten Teilen des 
Atlantischen Ozeans der ll-Bootkrieg seinen Gang. 
Das Boot des Oberleutnants zur See Lohs (siehe 
Bild Seite 152) versenkte in dem von 0-Bootab- 
wehrmitteln starrenden Ärmelkanal rund 21000 Ton 
nen Schiffsraum. Ebensoviel wurden in derselben 
Zeit in den nördlichen Gewässern vernichtet. In 
der Irischen See versenkte das Boot des Kapitän 
leutnants Dieckmann (siehe Bild Seite 24) sechs 
Dampfer mit insgesamt 32 000 Tonnen, darunter 
einen englischen 12000-Tonnen-Dampfer. Im 
Mittelmeer griff das D-Boot des Oberleutnants z. S. 
Obermüller (siehe Bild Seite 152), das 25 000 Ton 
nen zur Strecke brachte, auch einen vollbesetzten 
großen Truppentransportdampfer nebst dem ihn 
begleitenden Zerstörer kl 08 an und überlieferte 
beide Fahrzeuge dem Meeresgrunde (sähe Bild 
Seite 148/149). In Sicht der tripolitanischen Küste 
wurde der stark besetzte, 7940 Tonnen große ita 
lienische Truppentransportdampfer „Regina Elena" 
versenkt. Die Unterstützung seiner eigenen Gegen 
wehr durch Küstenbatterien vermochte nicht, ihn zu retten. 
Das Ergebnis des D-Bootkrieges im Dezember 1917 
belief sich auf 702 000 Bruttoregistertonnen. Seit seinem 
Beginn waren damit insgesamt 8 958 000 Bruttoregister 
tonnen feindlichen und den Feinden nutzbaren Schiffs- 
raumes versenkt worden. — Die durch Minen und Auf 
laufen eingetretenen Schiffsverluste vermehrten die Wirkung 
des 0-Bootkrieges beträchtlich. England hatte am 12. Ja 
nuar wieder den Untergang zweier Torpedobootzerstörer 
zu beklagen, die nachts während eines heftigen Schnee- 
sturmes an der schottischen Küste scheiterten und mit 
MaNN UNd MaUS versanken. — »Fortsetzung folgt.) 
Illustrierte Kriegsberichte. 
Ein deutsches Soldatenheim an der West 
front. 
Von Dr. W. Vulpius, Chefarzt des Landwehr-Feldlazaretts 13. 
sHierzu die Kunstbeilage.) 
Rach den Körper und Geist gleich abspannenden Zeiten 
des Dienstes im Schützengraben und der Reservestellung 
bedürfen die Soldaten in den von der Front rückwärts 
gelegenen Unterkunftsorten gründlicher Erholung und Er 
frischung. Die engen Quartiere, die meist nur eine notdürf 
tige Schlafgelegenheit in übereinander gebauten Lagerstellen 
gewähren können, sind dazu nicht geeignet. 
Man sah sich deshalb veranlaßt, die Einrichtung oder 
gar den Neubau von „Heimen" in Angriff zu nehmen, 
die den deutschen Offizieren und So d cken besonders in der 
schlechten Jahreszeit häusliches Behagen und gemütliche 
Unterhaltung gewähren sollten. Dem Ausbau von Offizier- 
kasinos , die oft mit erstaunlicher Findigkeit und künstle 
rischem Geschmack eingerichtete Räume aufwiesen, folgte 
bald die Einrichtung umfänglicher Soldatenheime für die 
Mannschaften. 
Als eine Musteranlage dieser Art ist das Soldatenheim 
in Eh. zu betrachten, einem Dorf, das auf einem flachen 
Höhenrücken liegt. 
Den Zweck des Bauwerks, das unsere farbige Kunstbei 
lage veranschaulicht, künden die auf die Stirnwand über den 
drei Eingangstüren geschriebenen Verse: 
Kamerad, tritt ein! • 
Ein Heim foll's sein 
Und nicht — bedenke! — 
Eine wüste Schänke. 
Nimm ab die Mütz'»
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.