Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Achter Band. (Achter Band)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18. 
Sind die kranken Tiere soweit gekräftigt, daß sie der zu 
meist schmerzlosen Wundbehandlung unterzogen werden 
können, so wird mit dieser unverweilt eingesetzt, denn kost 
bares Material soll neu gewonnen und erhalten werden. 
Wie beim Menschen ist man auch hier darauf bedacht, jede 
unnütze Qual bei Vornahme der operativen Eingriffe zu 
vermeiden, wobei schon bei nur halbwegs schweren Fällen 
mit großen Dosen bei Anwendung von Betäubungsmitteln 
nicht gespart wird. 
Ein vorzüglich und gleichmäßig geschultes Wartepersonal 
sorgt für das Wohlsein der armen Tiere, wobei es an mo 
dernen Hilfsfaktoren mannigfachster Art nicht fehlt. Sonnen 
bäder, spiegelblanke 
Waschräume, Huf-, 
Dusch- und Dampf 
bäder, Scherrüume 
und Desinfektoren, 
peinlich saubereOpe- 
rationstische, weiche 
Operationsbetten, 
Tragbahren und 
Hängematten für 
Schwerfußmarode 
tragen das Ihre dazu 
bei, das oft bereits 
bedrohte Leben wie 
der anzufachen und 
zu retten. Bei Brust- 
schwäche und Lun 
gendampf zeitigen 
heiße Heudunstbäder 
vorzügliche Erfolge, 
und je mehr sich das 
Wohlbefinden der 
behandelten Tiere 
festigt, desto mehr 
äußert sich ihre wie 
dergewonnene Kraft 
inübermütigemTol- 
len und desto auf 
fälliger treten die 
früheren Formen 
einer edlen Rasse 
wieder hervor. 
Jene Pferde, bei 
denen ein Heilver 
fahren augenschein 
lich keinen Erfolg er 
wartenläßt, werden 
der Wasenmeisterei 
übergeben. Hier 
wird jeder Kadaver 
geöffnet und an ihm 
die Seuchenprobe 
vorgenommen. 
Stellt man eine 
Seuche fest, so wird 
die Leiche sofort 
gänzlich vernichtet 
und die in kleine 
Stücke zerschnittene 
Haut verscharrt. 
An jedem letzten 
Wochentage findet 
im Spital die Muste 
rung statt. Was von älteren Zuschüben her auf dem Wege 
zur Genesung ist, wird gesichtet und im eigenen Spitalbetriebe 
entweder einer Schulung unterzogen oder an Landwirt 
schaften unter Sicherstellung der besten Futter- und Unter- 
kunftsverhältnisse bis zur Arbeitsfähigkeit der Tiere übergeben. 
Erst nach sicherer Feststellung ihrer Wiederherstellung 
werden die Genesenden an eine Sammelstelle abgegeben, 
wo die letzte Hand an sie gelegt wird, das heißt es wird 
durch eine ausgesucht gute und kräftige Fütterung, vereint 
mit geregelter Arbeit die volle Felddienstfähigkeit der Tiere 
hergestellt. Hier werden sie nun behalten, bis die Armee 
wieder Pferdeersatz anfordert. 
Dann wandern die Wiedererstandenen fähig zur Er 
tragung neuer Anstrengungen und Entbehrungen zur 
Rampe, von der sie gekommen. 
Bombenabwurf von einem der neuen deutschen «Gotya^-Flugzeuge. 
Die Seite des Rumpfes ist geöffnet, um die innere Einrichtung des Apparates zu zeigen. 
Nach einer englischen Darstellung. 
Ein deutsches Bombenflugzeug. 
Von Konteradmiral a. D. M. Fosz. 
fHierzu das Bild auf dieser Seite.) 
Nichts ist so geeignet, technische Fortschritte zu fördern, 
wie der Krieg. Gelder, deren Ausgabe für Versuche man 
im Frieden scheut, stehen dann meist in Fülle zur Verfügung 
und nur praktische Erprobung ist imstande, die Spreu 
unreifer Ideen von dem Weizen gesunden technischen 
Denkens zu sondern. Bei dem Flugzeug, das nach der eng 
lischen Zeitschrift „The Sphere" auf dieser Seite im Bilde 
wiedergegeben ist, handelt es sich um einen Richtapparat, der 
den vorn sitzenden 
Bombenwerfer in 
die Lage versetzen 
soll, den Fallhebel, 
den seine Rechte um 
faßt hält, rechtzeitig 
zu drehen. Recht 
zeitig insofern, als 
die dann ihren Fall 
beginnende Bombe 
da einschlägt, wohin 
sie durch ihr Zer 
springen Tod und 
Verderben bringen 
soll. Um den rich 
tigen Zeitpunkt für 
die Lösung der 
Bombe erfassen zu 
können, ist in die 
Maschine eine op 
tische, in eine senk 
recht nach unten 
zeigende Röhre ein 
geschlossene Vorrich 
tung eingebaut, die 
eine Reihe von Lin 
sen, Prismen und 
Skalen einschließt, 
die so angeordnet 
sind, daß dem durch 
ein Okular blicken 
den Beobachter da 
zu treffende Ziel in 
der Mitte eines Fa- 
denkreuzeserscheint; 
in dem Augenblick, 
wo dies der Fall ist, 
muß die Bombe ge 
löst werden. Je nach 
der Flughöhe sowie 
der Flug- und Wind 
geschwindigkeit wer 
den einzelne Schei 
ben, Rädchen und 
Skalen eingestellt 
und dadurch diese 
Größen bei dem Ab 
wurf der Bomben 
entsprechend berück 
sichtigt. 
Es gehört eine 
große Geistesarbeit 
dazu, um eine der 
artige Vorrichtung zu ersinnen und sie dann auf Grund 
praktischer Erfahrungen beim Fliegen zu entwickeln, zu 
verbessern. Es ist einleuchtend, wie sie alsdann die Treff- 
wahrscheinlichkeit für die abgeworfene Bombe ganz erheb 
lich zu erhöhen und damit die. ganze Bedeutung des Flug 
zeugs als eine Art Luftartillerie zu steigern geeignet ist. 
Wie kurze Zeit ist es her, daß man die Geschosse noch ge 
wissermaßen - auf „gut Glück" abwarf. Bei sehr großer 
Erfahrung der betreffenden Flieger sind aber auch damit 
recht befriedigende Ergebnisse erreicht worden; durch solche 
Richtapparate jedoch wird es auch dem Anfänger möglich, 
das zu leisten, was früher erst nach langer, langer Übung 
zu erreichen war. Je mehr die Maschine zur Anwendung 
gelangen kann, um so mehr ist es möglich, das Können 
des Einzelkämpfers auszuschalten.
	        
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