Volltext: Der Feldzug in Polen (6 / 1915)

vinzen vor jedem russischen Einfall bewahrt. Die Kriegsbeute 
der Verbündeten stieg auf 130 000 Gefangene und zahlreiche 
Geschütze usw. Drei Faktoren besonders hatten sie gewinnen 
helfen: Die Tapferkeit der Truppe, die geniale Führung und 
die selbstlose gegenseitige Unterstützung aller Führer der ver¬ 
bündeten HeereSteile — eine in Koalitionskriegen äußerst 
seltene Erscheinung. Die geschilderten Kämpfe umfassen einen 
Zeitraum von 5 Monaten. Während dieser Zeit hat die 
Truppe kaum einen Tag Ruhe gehabt. Sie war dauernd und 
lückenlos im Gefecht oder auf dem Marsch. Die Marschlei¬ 
stungen sind aber um so mehr hervorzuheben, als Wetter und 
Wegeverhältnisse die denkbar ungünstigsten waren, so daß 
nur äußerste Energie und treueste Vaterlandsliebe die un¬ 
endlichen Mühsale überwinden lassen konnte. 
Erleichtert in etwas wurde die Siegesarbeit durch die 
Neigung der russischen Heeresleitung, ihre Kräfte nicht ein¬ 
heitlich und gleichzeitig einzusetzen, sondern in Staffeln und 
nach und nach. Der unglückliche Generalissimus im japanischen 
Kriege - Kuropatkin — hielt diese Anwendung der Kräfte 
für ein strategisches Kunststück und hatte dafür das Wort 
der „sukzessiven Offensive" geprägt. Daß die gleiche Wert¬ 
schätzung dieser Angriffsweise, die nichts anderes bewirken 
kann, als eine Reihe partieller Niederlagen —, daß diese 
Wertschätzung noch jetzt in den Köpfen der russischen Gene¬ 
rale spukt, lehrt der Verlauf der folgenden Kriegsmonate. 
Baron v. Ar denn e 
Generalleutnant z. D.
	        
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