Volltext: Der Feldzug in Polen (6 / 1915)

v. Mackensen erhielt während dieser erbitterten Kämpfe nam¬ 
hafte Verstärkungen von rückwärts her zugeführt, so daß er 
Anfang Dezember nun seinerseits offensiv vorgehen konnte. 
Daß die Truppen nach dreiwöchentlichen, ununterbrochenen, 
blutigsten Kämpfen dabei die schneidigste Stoßkraft entwickel¬ 
ten, wird vom Vaterland unvergessen bleiben. Der Ansturm 
traf zunächst den linken Flügel. Lask an der Grabia wurde er¬ 
stürmt und dann weiter gegen Pobianize vorgedrungen. Auf 
diesem Vormarsch gelang es, die russische Stellung südwestlich 
LodS zu umfassen. Die Russen setzten sich aber einer zweiten 
Umzingelung nicht aus, sondern gingen in der Nacht vom 5. 
zum 6. Dezember hinter die Mroga (auch Miozga genannt) 
zurück. Der linke deutsche Flügel gelangte bis dicht vor Lo- 
witsch und den Abschnitt der Prfhyfawa (auch Bsura genannt). 
Die Bemühungen der russischen Heeresleitung, von Süden 
her weitere Kräfte auf diesen Teil des großen Kampffeldes 
zu ziehen, scheiterten daran, daß die an der oberen Warta, be¬ 
sonders bei Noworadomsk kämpfenden verbündeten Truppen 
den gegenüberstehenden Gegner festhielten und verhinderten, 
daß er Kräfte an die nördlich stehende Gruppe abgeben konnte. 
Dazu kam, daß den in Galizien stehenden russischen Heeres¬ 
teilen dies ebenso unmöglich gemacht wurde, da dort die ver¬ 
bündeten Truppen auch ihrerseits von Krakau und den Kar¬ 
pathen her zur Offensive übergegangen waren. 
Wenn daher an der Prfhyfawa und der Rawka der Bewe¬ 
gungskrieg wieder in den Positionskrieg Mitte Dezember 
überging, so war doch das große Ziel des deutschen Angriffs 
von Thorn und Wrefchen her erreicht. Die prahlerisch ange¬ 
kündigte große russische Offensive, die das ganze östliche 
Deutschland in Besitz nehmen sollte, war gänzlich niederge¬ 
brochen. Für absehbare Zeit waren die deutschen Grenzpro- 
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