Volltext: Der Feldzug in Polen (6 / 1915)

zahlreiche Truppen, die aus der Richtung von Warschau — 
Skernwizy und Tomaschew her in unabsehbaren Kolonnen 
herangezogen kamen. Glücklicherweise wurde ihr Nahen von 
deutschen Fliegern bemerkt. Den deutschen Truppen im Osten 
und Nordosten von Lobs drohte nun ihrerseits eine tödliche 
Umklammerung, die um so drohender wurde, als das Korps 
des Generals v. Morgen, das zur Hilfe herbeieilte, westlich 
Lowitsch von sehr starken feindlichen Kräften festgehalten 
wurde, die Hauptarmee des Generals v. Mackensen aber noch 
weiter westlich Lobs stand. Die von zwei Seiten bedrohten 
deutschen Truppen (3. Gardedivision und ein Reservekorps) 
gaben sich aber nicht verloren, sondern schlugen sich in der 
Nacht vom 24. zum 25. November durch den Feind nach 
Bresiny durch, stürmten diese Stadt, nahmen bei diesen 
Kämpfen noch l 2 000 Mann gefangen, nahmen zahlreiche 
Geschütze und durchbrachen die feindliche weitere Front in nord¬ 
westlicher Richtung, so daß sie den linken Flügel der Armee 
Mackensen erreichten und somit gerettet waren. Dieser Durch¬ 
bruch gehört zu den hervorragendsten Taten der Kriegsge¬ 
schichte. Sein Gelingen war zu danken neben der heldenhaften 
Tapferkeit der Truppen, der unverzagten und geschickten Füh¬ 
rung der oberen Befehlshaber. Die deutsche Front erstreckte 
sich nun nach diesen Ereignissen von Schadek am Brednia 
über Sgersh (nördlich Lodö) bis in die Gegend westlich Lo¬ 
witsch. Gegen diese Front richteten die Rüsten in den letzten 
Novembertagen eine gewaltige Gegenoffensive unter völliger 
Nichtachtung der blutigsten Verluste. Die Gefechtsfelder wa¬ 
ren von Leichenhügeln geradezu überdeckt. An manchen Stel¬ 
len lagen die Toten in mehreren Schichten übereinander. 
Nirgends aber gelang es den Rüsten, die deutsche Linie auch 
nur zurückzubiegen, geschweige denn zu durchbrechen. General 
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