Volltext: Gramastetten

„Zwar bist du klein im großen Länderkranze, 
Der sich um Habsburgs Kaiserkrone schlingt, 
Doch nicht verdunkelt dich dies mächt'ge Ganze, 
Wenn über dir sein hoher Name klingt! 
Du bist es wert, daß deinem alten Glanze, 
Sein bestes Lied der treue Sänger bringt! 
Wie schön bist du! Wie reich mit deinen Saaten! 
Du, eine Perle unter Oesterreichs Staaten!" 
it diesen herrlichen Worten begrüßt unser heimatlicher Dichter 
Karl Adam Kaltenbrunner (gest. 1867) in seinen Vater¬ 
ländischen Dichtungen (Linz, 1835. Gedruckt bei Friedrich 
Eurich) das teure Oberösterreich, das Land an Kraft 
und Ehren reich. Dieses Kronlands Anteil an der Süd¬ 
abdachung des böhmischen Massivs heißt von alters her das Mühl¬ 
viertel, in dem der Pfarrort Gramastetten liegt. „Das Mühl¬ 
viertel ist freilich nur nach einem seiner bescheidenen Flüßchen benannt; 
aber der Oberösterreicher verknüpft doch mit diesem Namen eine 
Summe von bezeichnenden Vorstellungen. Wandert er in den geseg¬ 
neten Getreidefluren des oberösterreichischen Alpenvorlandes gegen Nor¬ 
den, so zeigt sich ihm in der Ferne ein blauer Gebirgszug mit sanft¬ 
geschwungenen Umrissen; hat er die mächtig dahinströmende Donau 
erreicht, so steht er am Fuße eines massigen Gebirgswalles, dessen 
Nadelwälder sich im Strome spiegeln. Und ist dieser übersetzt, so 
beginnt ein langdauernder Anstieg, manchmal unterbrochen von tief¬ 
eingerissenen Tälern. Längs der Straße wechseln Wiesen, Felder 
und Wälder miteinander ab; hier und da liegt einsam, inmitten 
von Feldern, ein Gehöft mit strohgedecktem Dache, ab und zu führt 
der Weg durch größere Siedlungen. Ist endlich die Höhe erreicht, 
so blickt der Wanderer allenthalben über lang sich hinziehende, 
dunkel bewaldete Rücken und rundliche Kuppen, welche in scheinbar 
regellosem Gewimmel das Gesichtsfeld erfüllen." (Dr. Alfred Hackel, 
„Die Besiedlungsverhältnisse des oberösterreichischen Mühlviertels in 
ihrer Abhängigkeit von natürlichen und geschichtlichen Bedingungen." 
Stuttgart. Verlag von I. Engelhorn. 1902, S. 7.) Ein vorzügliches 
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