Volltext: Historische Daten und Sagen über Kirchen, Klöster und Burgen im politischen Bezirke Perg

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In der Gegen-Reformationszeit machte sich unter den Besitzern 
Georg .Erasmus von Tschernembl als oberster aller Rebellen be¬ 
rüchtigt. Bei dem Einrücken der Baiern 
flüchtete er außer Landes und starb 
1626 in der Schweiz. Als Hochverräter 
hatte er seine Lehensgüter Schwertberg 
und Windegg verwirkt, welche an die 
Grafen von Meggau kamen. Leonhard 
Helfried III. von Meggau starb 1644 
und seine dritte Tochter Susanna brachte 
ihrem Gemahle Grafen von Starhem¬ 
berg die Herrschaften Schwertberg und 
Windegg zu. Gegen Ende des 17. und 
zu Anfang des 18. Jahrhunderts besa¬ 
ßen sie die Grafen von Kuefstein. Durch 
Heirat mit Gräfin Maria Franziska von 
Kuefstein erhielt sie Graf Christoph 
Wilhelm von Thürheim, bei dessen 
Hause sie noch heute sind. Schloß 
Schwertberg bildet noch heute das 
Schaustück aller Aistburgen mit seinem 
gewaltigen runden Burgfried. 
Aisfhofen erscheint schon 1277 urkundlich. Auf steilem Fel¬ 
sen über dem Aisthoferbache erhebt sich gegenwärtig die Schlo߬ 
ruine Windegg, einstiger Sitz der Windecker, dann im Besitze 
unter der Lehensherrschaft der Chuenringe. Ihnen folgten die 
Herren von Capellen, dann die Herren von Wallsee, und 1541 
die von Schärfenberg, erscheint urkundlich 1208. Nach einer an¬ 
deren Angabe besaßen es die Chuenringe schon 1136, und 1410 
war Frau Dorothea, geborne von Capell, Inhaberin davon. Es 
stand auf einem hohen Felsen mit Quadersteinen sehr fest gebaut, 
mit hohen Türmen und einer Kapelle versehen noch 1633. 
Schloß Schwertberg 
Die Sage von der Schenkin von Windegg. 
(Aus „Die Schulsprengel" Seite 131.) 
Ein Pilger kam aus dem heiligen Lande und begehrt auf dem 
Heimwege im Schloße Windegg Labung und Unterkunft, Die geizige 
Schloßfrau verweigerte beides, ebenso die Bitte um einen Trunk Weines 
mit dem höhnischen Hinweise „zum Brunnen" zu gehen. Der Pilger zog 
mit einem Fluche weiter Noch in derselben Nacht starb die Schloßherrin 
vom Schlage gerührt Seit jener Zeit sahen die Dienstleute des Nachts 
eine weiße Frau klagend die Räume durchwandeln, einen glühenden Pokal 
in den Händeo. 
Die Sage von der Gründung des Kalvarienberges. 
Im Jahre 1689 war Adam Koller Marktrichter zu Schwertberg. 
Die Familie Koller besaß das sogenannte Bräuhaus und war durch Wohl¬ 
stand und Ansehen hervoragend. Als Adam Koller einst auf den zu 
seinem Hause gehörenden Gründen weilte, auf welchen jetzt die Kapelle
	        
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