Volltext: Historische Daten und Sagen über Kirchen, Klöster und Burgen im politischen Bezirke Perg

— 36 — 
aufgefangen worden. Er wollte dasselbe zerhacken; doch jedesmal sei die 
Hacke abgesprungen, und auf einmal war das Bild we^ und hing auf 
einem am Berge stehenden Birnbaum. Nach einem gerichtlichen Verhör 
vom 29. Mai 1758 habe Georg Weigl das Bild fleißig besucht und sei 
später durch die Wunderkraft dieses Bildes von einem schweren Fieber 
befreit worden. Infolge der Kultivierung der Gegend mußten die Bäume 
gefällt werden, so auch der Baum, an dem das Bild hing. — Der Baum¬ 
stumpf blieb aber immer grün und frisch, und man ließ an dieser Stelle 
eine steinerne Kapelle bauen, in der noch der Stumpf dieses Baumes 
hinter dem Altare aufbewahrt wird. Die Kapelle erhielt den Namen 
„zum grünen Baum." 
k. Ried. 
Die uralte Pfarre Ried hatte Katsdorf und Mauthausen zu 
Filialen. 803 resp. 823 wurde Ried (Reode) der Kirche Passau 
übergeben, wird 1122 ausdrücklich Pfarre genannt, die in diesem 
Jahre im Tauschwege für Mtinzbacli an das Stift St. Florian kam. 
Unweit der Pfarrkirche stand das Castrum Ried. In einer Ur¬ 
kunde von 1208 kommt ein Hard oder Wald in der Riedmarch 
vor; wahrscheinlich hat die Pfarre den Namen von dieser Riedmarch. 
Das Schloß Marbach, das 1145 zuerst urkundlich aufscheint, 
war einst Edelsitz der von Marbach. 1424 wurde das Schloß, wie 
auch Ried, von den Hussiten zerstört, wurde aber wieder aufgebaut, 
denn noch 1518 wird ein Rohrbacher als Besitzer genannt. In 
Mauerbach (wohl auch Marbach) stand eine dem Stifte Baumgarten¬ 
berg gehörige Kirche zu den heiligen Aposteln Simon und Judas 
noch 1633. 
Zu Poneggen stand ein Schlößchen, das in der Vorzeit das 
Rittergeschlecht der Wankhammer besaß. 
In Grünau stand ein Schloß, welches 1437 ein Hanns Laun 
zum Hauenstein, Verweser der Grafschaft Schaumburg besaß, das 
aber schon 1213 urkundlich vorkommt. 
In Obenberg stand ein Schloß, derzeit dem Grafen von Thür¬ 
heim gehörig. Man hält es für das Stammhaus der abgestorbenen 
Familie Obenberg und kannte 1331 einen Ulrich ob dem Berg. 
1457 besaß es Balthasar Seidel. Er und sein Bruder Kaspar 
Seidel empfingen die Feste damals von einem Herrn von Liechten¬ 
stein zu Lehen. 1530 besaßen es die Hartheimer. 
Die Ortschaften Ober- und Nieder-Zirking erscheinen 1123 
zuerst urkundlich. Die Kirche von Maria Zirking, welche urkund¬ 
lich schon 1123 aufscheint, geweiht 1125 und 1315, soll lange 
Zeit eine berühmte vielbesuchte Wallfahrtskirche gewesen sein. 
Die Sage von der wundertätigen Gnadenquelle. 
Eine wundertätige Gnadenquelle, die in derselben floß, spendete 
vielen der frommen Gläubigen Hilfe in ihren körperlichen Anliegen und 
Gebrechen. Da ließ sich ein Bauer verleiten, sein krankes Pferd zum 
heilbringenden Born in das Gotteshaus zu führen, über welchen Frevel 
die Quelle plötzlich versiegte,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.