Volltext: Historische Daten und Sagen über Kirchen, Klöster und Burgen im politischen Bezirke Perg

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Mauthausen. 
als der 3. Kreuzzug, den Friedrich Barbarossa befehligte, die Donau 
hinabfuhr; da wären die Zöllner und die Einwohner von Maut¬ 
hausen so unüberlegt gewesen, von den Kreuzfahrern das gewöhnliche 
I1 ährtegeld zu fordern, und so wurde der Ort geplündert und ver¬ 
brannt. Da Mauthausen zu den Kammergütern der österreichischen 
Regenten gehörte, so genoß es manche Vorrechte vor anderen Ort¬ 
schaften. So hatte es schon in frühester Zeit außer dem schlo߬ 
herrlichen Gerichte ein eigenes Marktgericht und ein Stapelrecht 
ganz eigener Art. Waren, welche zu Wasser dahin geführt wurden, 
konnten auf den Schilfen frei und ungehindert an jedermann ver¬ 
kauft werden; sie aber ans Land zu bringen und dort zu verhan¬ 
deln, war verboten, denn dies wäre ein Eingriff in die Handels¬ 
rechte der Bürger des Marktes gewesen. Um die nahen Umge¬ 
bungen zu zwingen, ihre- Bedürfnisse in Mauthausen zu decken, 
hat schon Albrecht II. der Lahme verboten, in Au Waren ans 
Land zu bringen oder Magazine für dieselben zu errichten. Al¬ 
brecht III. und Leopold dehnten dieses Verbot 1378 auch auf das 
nahe Albern aus. Sogar den hochbegünstigten Bürgern von Frei¬ 
stadt war gemäß Urkunde von 1392 aller Handel nach Mauthausen 
zu Lande untersagt. Wollten sie dort Waren verkaufen, so mußten 
sie dieselben auf Schiffe bringen und ohne sie auszuladen auf dem 
Wasser verhandeln. 1314 wurde vom Herzog Friedrich die Maut 
in Mauthausen verpfändet. 
Mauthausen war oft Zeuge blutiger Ereignisse und hat in 
Kriegen viel gelitten, so 1478 von böhmischen Scharen, 1611 durch 
die von Rudolf II. gegen seinen Bruder Matthias aufgebotenen 
Passauer und von Matthias gedungenen Hagerschen Truppen, 
1626 durch den Bauernaufstand, 1742 im Erbfolgekriege und 1805 
und 1806 sowie 1809 im französichen Kriege, hat sich aber infolge
	        
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