Volltext: Gemeinde Lichtenberg

172 
Waxenberg geerbt hatten, als große Wohltäter, aber auch die Landesfürsten und fast alle 
größeren Adelsfamilien Oberösterreichs stifteten dem Kloster Grundbesitz und Einkünfte. So 
wurde das 13. und 14. Jahrhundert zur Hauptblütezeit des Stiftes. 
Im 15. Jahrhundert verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage empfindlich, das 16. Jahrhundert 
brachte dem Kloster fast den vollständigen Ruin. Erst durch die Gegenreformation begann um 
1620 wieder eine allmähliche Besserung, die zu einer neuen Blütezeit im 18. Jahrhundert führte. 
1733 brannte das Stift durch Brandstiftung nieder. 
Die erste Bestiftung umfasste den Westteil des Kümberger Waldes, die Hälfte des Marktes 
Ottensheim und die Orte Eidenberg und Gröbling und das eigentliche Gebiet des Ortes 
Wilhering. Daneben kleinerer Besitz im Raume Perg, südlich der Donau konzentrierte sich der 
Grundbesitz auf die Gerichtsbezirke Eferding, Waizenkirchen, Grieskirchen, Wels und Linz, 
Streubesitz im Attergau und einige Häuser in Enns. Weiters Weingärten in den Gerichtsbezirken 
Krems, Gföhl, Stockerau, Oberhollabrunn, Ravelsbach, Kirchberg am Wagram und bei Wien. 
Alle diese Besitzungen waren in Ämter eingeteilt. 
1. Das Amt beim Kloster mit Untertanen in Wilhering und am Kümberg 
2. Das Amt ob des Inn mit Untertanen am Innbach im Becken von Eferding. 
3. Das große Amt "ehemals enthalb der Thunaw" = drüber der Donau - wurde erstmals am 
13. Mai 1591 im Stiftsarchiv Wilhering - Protokoll Schuber 3 = Stift und Freizetln in 
allen des Gotzshaus Wilhering Ämtern, Rapular ohne Seitenangabe am fünften Blatt mit 
der handschriftlichen Signatur Matheus Mitter zu dürichstetten (Türkstetten) Ambtmann 
in der folgenden Zeit allgemein als Mitteramt bezeichnet. Ottensheim, Gramastetten, 
Eidenberg bis Neudorf mit etwa 200 Untertanen. 
4. Das Kammeramt St. Gotthard, Feldkirchen, St. Martin, Kleinzell und St. Peter. 
5. Das Amtl in der Riedmark mit nur 18 Untertanen um Gailneukirchen. 
6. In Krems saß ein sogenannter Hofmeister. 
Das Stift besaß (und besitzt heute noch) eine größere Anzahl von Pfarren: Das Gebiet des Ortes 
Wilhering selbst war keine eigene Pfarre, sondern gehörte zu Schönering. Erst durch die 
Josephinische Pfarreform wurde Wilhering zur eigenen Pfarre erhoben. Im Jahre 1240 schenkte 
Herzog Friedrich II. dem Kloster die große Altpfarre Gramastetten, aus der später die Pfarren 
Ottensheim, Leonfelden, Obemeukirchen, Traberg, Oberweißenbach und Zwettl ausgesondert 
wurden. Die Pfarre Puchenau wurde 1625 erworben. 
In Niederösterreich besaß das Stift die Pfarren Theras und Obermixnitz im Gerichtsbezirk 
Eggenburg. St. Johann Gerichtsbezirk Kirchberg am Wagram und Weinzierl Gerichtsbezirk 
Krems. Der Ort Wilhering gehörte zum Landgericht Donautal, erhielt jedoch sehr früh 
Immunitätsrechte, in der Art eines Burgfrieds. 
Schon 1241 wurde dem Landrichter der Zutritt verboten, das Stift übte die Niedergerichtsbarkeit 
über seine Untertanen aus, nur die Blutgerichtsfälle mussten an den Landrichter ausgeliefert 
werden. Ab 1765 wurden die Blutgerichtsfälle nur mehr in Linz abgehandelt, und auch 
Hinrichtungen fanden nur mehr am Linzer Hofgericht statt. 
Am 20.02.1749 kaufte das Stift den kaiserlichen Forst am Kümberg um 40.000 Gulden, wodurch 
der ganze Kümberg Eigentum Wilherings wurde. Mit diesem Kauf erhielt Wilhering auch die 
hohe Gerichtsbarkeit bis 1765 
Urkunden Wilhering 827 - 1364 Buch 40 d OÖLA 
Merkwürdig ist, dass zu Anfang des 14. Jahrhunderts mehrere Prälaten hintereinander starben, 
nämlich Ulrich wurde anno 1306 gewählt, er starb nach 2 Jahren. Otto III. folgte ihm in der
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.