Volltext: Kaiserjäger im Osten

ihn noch einmal in alter Macht, still wie die dunklen Wolken 
oben zogen Bilder des vergangenen Lebens durch seine Seele 
wie unerreichbare Träume. In seinen Ohren rauschte das 
Blut gleich Meereswogen, die Erde rückte in immer weitere 
Fernen; nur mehr ein blasser roter Schein am Rande des 
Lebens. Dann wurde er ohnmächtig.- 
Als er wieder zu sich kam, lag er mit vielen Kameraden 
in einer Bauernstube auf Stroh. Ein junger Arzt in weißem, 
blutbeflecktem Kittel verband auf einem massiven Holztisch. 
Eine Petroleumlampe erhellte schwach den Raum. Reben ihm 
flüsterte eine Stimme. 
„Walter, bist du es oder nit?" 
Er drehte langsam den Kopf herum; Kerschbaumer lag 
hier mit einem Gesicht, das der Tod gezeichnet hatte, trotzdem 
war noch etwas von seinem alten Humor da.- 
„Was fehlt dir, Kersch?" 
„Ret viel", lächelte er, „ein Sprengstück in den Bauch. 
Bachne Knirla werd' ich nimmer essen." 
„Kersch?" 
„Ja, ja! Es freut mich, daß wir wieder beisammen sind, 
Walter. Es könnt ja eine bessere Gelegenheit sein, aber was 
liegt daran. Der Kirta geht weiter, der Tanz fängt erst an 
und wir zwei..., gelt, wir zwei gehn heim." — — 
Walter lag auf dem Tisch, der Arzt schnitt mit einer 
Schere die herabhängenden Fleischfetzen der Wunde weg, 
reinigte sie. 
„Tut's weh?" 
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