Moritz, Kassenführer im Konsulat, zugeteilt hatte,
erhielt den Auftrag, die persische Karawanserei
einzuschließen, deren Verbindung mit der russi
schen Kaserne zu verhindern und sodann die
Kosaken mit Gewehrfeuer und selbstgefertigten
Handgranaten mürbe zu mache». Der von
Major Kaellström befehligte Rest blieb als Re
serve im Konsulatsgebäude; diesem unseren
schwedischen Major sollte Konsul Weber zur Seite
stehen. Ich hatte den Major Kaellström schon
deshalb zum Verbleib im Konsulat veranlaßt,
weil ich sonst um die Sicherheit seiner Gattin,
die ihn aus Kaswin nach Hamadan begleitet
hatte, nicht hätte beruhigt sein können.
Punkt zwei Uhr nachts sollte der Angriff durch
Handgranaten eingeleitet werden.
Der letzte Lag war herangerückt. Am Nachmit
tag rief ich alle Führer zusammen, unterrichtete sie
über die augenblickliche Lage, verschwieg auch nicht
den Ernst der bevorstehenden Ereignisse. Sie, die
schon lange entschieden eine gewaltsame Lösung des
Konflikts verlangt hatten, gaben freudig ihr Ein
verständnis kund, in der folgenden Nacht anzu
greifen, weil es der Wille des ganzen Volks war.
Am Abend, zur Zeit der Gebeksprozessioneu,
wurden sämtliche Freiheitskämpfer in die große
Moschee geführt, wo sie nochmals Treue ihrem
Glauben gelobten. Von dort aus ging es in den
Hof des Sargames Sultan, wo ihnen ein alter
Freiheitskämpfer aus dem Koran vorlas und sie
geloben ließ, tapfer für ihr Vaterland zu kämpfe».
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