Volltext: Im Heiligen Krieg nach Persien [37]

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Urbild zum Wahrzeichen osmanischer Macht. Es 
war einer jener Orienttage, die man nie vergißt. 
Dieser leise herandämmernde Morgen, diese klin 
gende Klarheit der Luft, diese großen, glitzernden 
und strahlenden Lichter der Sterne und des 
Mondes! Der Osten färbte sich mit einem Male 
fiammendrot, die bisher fast schemenhaft nieder- 
geduckten Höhen glänzten auf, der Fluß leuchtete. 
Unendlich weit reichte der Blick, der Weltenraum 
in seiner Unermeßlichkeit hatte sich aufgetan. Die 
Wüste sprach zum ersten Male ihre eindringliche 
Sprache der sagen- und schicksalumrauschten 
großen Vergangenheit... 
Als die Sonne heraufkam, trieben wir bereits 
mit den fallenden Wassern des Frat inmitten des 
Stromes schnell unserem fernen Ziele entgegen. 
Auf dem Dache liegend, ließen wir in beschau 
lichem Genuß, abgeschnitten von allem Verkehr 
mit der Außenwelt, femab von allem Krieg und 
Kriegsgeschrei die Ufer mit ihren schroffen Felsen 
oder grünen Feldern in ihrer eigenartigen Schön 
heit an uns vorüberziehen. Da grüßte die Burg 
ruine Djaber mit ihren Türmen und Bastionen, 
entschwand dem Blick und tauchte bei der nächsten 
Flttßbiegung in der Nähe wieder auf. Dann die 
einander schräg gegenüberliegenden feindlichen 
Burgen Halebyje und Tschelebyje, von hohem 
Felsufer einst den Fluß beherrschend. Jetzt lagen 
sie verfallen in trauriger Steinwüste, Raubvögel» 
und Krähen Zuflucht bietend. Die trostlose Ode 
und Verlassenheit griff ans Herz. Hier sollten
	        
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